Ein glanzvolles Comeback
Panther-Stürmer Thomas Greilinger führt sein Team zum verdienten 5:4-Erfolg gegen die Eisbären Berlin und erzielt das 1000. Heimtor des ERC Ingolstadt in der DEL
Der ERC Ingolstadt hat auch sein zweites Heimspiel in der noch jungen DEL-Saison 2012/2013 gewonnen. Vor 3246 Zuschauern in der Saturn-Arena kam das Team von Cheftrainer Rich Chernomaz gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin zu einem verdienten 5:4 (2:0, 3:2, 0:2)-Erfolg.
Die erste gute Nachricht aus Sicht der Panther gab es bereits vor dem Eröffnungsbully: Topstürmer Thomas Greilinger, der sich eine Woche zuvor beim 5:0-Erfolg gegen Hannover eine Daumenverletzung zugezogen hatte und daher auch am Freitag bei der 1:3-Niederlage in Nürnberg zum Zuschauen verurteilt war, gab nach dem Abschlusstraining „grünes Licht“ für sein Comeback. Wie wichtig der 31-jährige deutsche Nationalstürmer für die Chernomaz-Truppe ist, unterstrich er – wieder einmal – im Duell mit den Eisbären auf beeindruckende Art und Weise.
Sein erstklassiger Arbeitsnachweis: An den Treffern eins und drei des ERCI war Greilinger unmittelbar beteiligt. Vor dem 1:0 durch Jean-Francois Boucher (14.) hatte er sich die Scheibe hinter dem Eisbären-Kasten schlitzohrig von Barry Tallackson geklaut, ehe er das wichtige 3:0 quasi als „Krönung“ selbst erzielte (25.). Das Besondere an diesem Tor: Es war der 1000. Heimtreffer des ERC Ingolstadt in der DEL-Geschichte! Zwischendurch hatte Jared Ross spektakulär für das 2:0 (15.) gesorgt.
Hausherren haben die richtigen Antworten parat
Die Panther-Anhänger feierten lautstark ihr Team und hatten auch weiterhin Grund zum Jubeln – zumal die Schanzer auch in der Folgezeit zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Antworten parat hatten. So gelang James Ariel (32.) zwar der 1:3-Anschlusstreffer für die Eisbären Berlin, die im Übrigen bereits ab der vierten Minute ohne ihren Angreifer Tyson Mulock auskommen mussten (erhielt nach einem Foul mit Verletzungsfolge an Patrick Hager eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aufgebrummt). Doch nur zehn (!) Sekunden später hatte Jared Ross (33.) nach einem herrlichen Doppelpass mit John Laliberte den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Auch als das alles andere als souverän agierende Schiedsrichterduo Marcus Brill/Alfred Hascher offensichtlich sein Herz für die Eisbären entdeckt hatte und den Gästen erneut ein Strafzeitengeschenk unterbreitete, das diese in Form von Frank Hördler dankend annahmen (38.), schlug es wenige Augenblicke (genauer gesagt 53 Sekunden) später schon wieder im Berliner Kasten ein. Torschütze zum 5:2 war diesmal Neuzugang John Laliberte (39.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch Chernomaz’ Schachzug, Björn Barta frühzeitig an die Seite von Ross und Laliberte zu stellen (für den Nürnberg-Rückkehrer wechselte Alexander Oblinger in die vierte Reihe zu Boucher und Sparre), ausgezahlt.
Die Vorentscheidung in diesem Match? Mitnichten, denn je länger diese Partie dauerte, um so mehr rückten die beiden Referees in den Blickpunkt. Nach und nach wanderten die Panther-Akteure für Nichtigkeiten auf die Strafbank, während der Meister während der gesamten 60 Minuten keine einzige (!) Zwei-Minuten-Strafe kassierte. Die logische Konsequenz: Nach Tallacksons 3:5-Anschlusstreffer in Überzahl (46.) hatten die Panther sogar 65 Sekunden mit zwei Akteuren weniger auf dem Eis zu überstehen, was ihnen mit viel Einsatz und zahlreichen geblockten Schüssen auch gelang. Die Eisbären kamen dann in der 52. Minute durch Julian Talbot zwar noch auf 4:5 heran. Doch feiern konnten am Ende nur die ERCI-Stars mit ihren Fans.
„Gerade in den ersten 15 Minuten haben wir sehr gut gespielt“, resümierte Doppeltorschütze Jared Ross, der sich über die Schiedsrichterleistung nicht äußern wollte: „Daran musst du dich in dieser Liga leider gewöhnen.“
ERC Ingolstadt: Gordon – Dinger, Conboy; Hambly, Ficenec; Periard, Likens; Heid – Bouck, Gawlik, Motzko; Hager, Hahn, Greilinger; Laliberte, Ross, Barta; Boucher, Sparre, Oblinger. – Tore: 1:0 Boucher (14.), 2:0 Ross (15.), 3:0 Greilinger (25.), 3:1 Arniel (32.), 4:1 Ross (33.), 4:2 Hördler (38.), 5:2 Laliberte (39.), 5:3 Tallackson (46.), 5:4 Talbot (52.). – Zusch.: 3246.
ERCI in KÜRZE
Sean O'Connor unmittelbar vor ERCI-Debüt: Wie Panther-Chefcoach Rich Chernomaz nach dem Sieg gegen Berlin erklärte, steht Neuzugang Sean O'Connor unmittelbar vor seiner Premiere im ERCI-Trikot. "Es ist zwar noch nicht zu 100 Prozenz sicher. Aber möglicherweise wird Sean am kommenden Freitag gegen Hamburg erstmals dabei sein", so Chernomaz. Nachdem sich der ehemalige AEV-Kapitän in der Sommerpause einer Schulter-Operation unterziehen musste, arbeitete er in den vergangenen Wochen und Monaten hart an seinem Comeback und trainiert bereits seit einiger Zeit mit der Mannschaft auf dem Eis.
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