Panther kommen langsam in Fahrt
Shedden-Team zeigt am Freitagabend beim 2:1-Erfolg gegen die Kölner Haie eine starke Defensiv-Leistung. Tyler Kelleher und Maury Edwards treffen im Powerplay
Der ERC Ingolstadt kommt in der DEL-Saison 2018/2019 langsam in Fahrt. Am Freitagabend zeigten die Panther beim Gastspiel gegen die Kölner Haie vor allem eine starke Defensivleistung und fuhren als verdiente Belohnung einen 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Erfolg ein. Bereits am Sonntag (17 Uhr) steht das Derby bei den Nürnberg Ice Tigers auf dem Programm.
„Ich bin sehr glücklich, das wir es heute zum ersten Mal in dieser Spielzeit geschafft haben, über 60 Minuten konzentriert aufzutreten und zu kämpfen. Die Art und Weise, wie dieser Erfolg zustande gekommen ist, war ungemein wichtig für meine Mannschaft“, resümierte ERCI-Cheftrainer Doug Shedden nach der Schlusssirene.
Wer im Vorfeld dieses Aufeinandertreffens auf ein Offensivspektakel beider Teams aufgrund der beiden „Schützenfeste“ am vergangenen Sonntag (Ingolstadt bezwang die Krefelder Pinguine mit 7:4, während Köln in Bremerhaven mit 6:2 gewann) gehofft hatte, wurde im ersten Abschnitt schlichtweg enttäuscht. Da sowohl die Haie als auch Panther ihren Fokus auf die eigene Defensiv-Arbeit legten, erwiesen sich richtig gute Möglichkeiten als echte Rarität. Gerade bei „Fünf-gegen-Fünf“ bekamen die beiden Goalies Gustaf Wesslau (Köln) und Jochen Reimer (Ingolstadt), der erneut den Vorzug gegenüber Timo Pielmeier erhielt, kaum etwas auf ihren Kasten.
Ein Hauch von Gefahr lag lediglich im Powerplay in der Luft – symptomatisch für das Geschehen im ersten Durchgang allerdings stets für die Mannschaft, die sich gerade in Unterzahl befand. So hätten die Hausherren in der 15. Minute durchaus in Führung gehen können. Doch sowohl Ben Hanowski, der frei vor Reimer auftauchte, als auch Morgan Ellis (traf nur die Maske des ERCI-Schlussmanns) brachten die Hartgummischeibe nicht im Panther-Gehäuse unter. Auf der Gegenseite hatten auch die Schanzer mit einem Akteur weniger auf dem Eis ihre bis dato beste Einschuss-Gelegenheit. Bei einem schnellen Gegenangriff bot sich Jerry D’Amigo und Petr Taticek, der für den verletzten Laurin Braun wieder in den Kader rückte, plötzlich eine Zwei-gegen-Eins-Situation. Doch der US-Neuzugang schoss knapp am rechten Pfosten vorbei (17.). Kurz vor Drittelende saßen dann sogar gleich zwei Haie-Spieler (Austin Madaisky und Colby Genoway) gleichzeitig auf der Strafbank. Doch mehr als ein harmloser Schuss von Tyler Kelleher sprang während dieser 38-sekündigen 5:3-Überzahl nicht heraus.
Wesentlich besser machte es die Shedden-Truppe dann jedoch im zweiten Abschnitt. Dass der Führungstreffer exakt 55 Sekunden nach Wiederbeginn dabei kein „typisches“, sprich herausgespieltes Powerplay-Tor war – sei’s drum! Bei Fünf-gegen-Vier (Genoway schmorte immer noch auf der Sünderbank) schnappte sich Kelleher in der eigenen Zone die Scheibe, skatete nahezu unbedrängt über die gesamte Eisfläche und überwand Wesslau mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck.
Eine Führung, die den Gästen freilich perfekt in die Karten spielte. Während die weiterhin äußerst ideenlosen Kölner immer wieder umständlich anliefen, konnte Ingolstadt auf die „Politik der kleinen Nadelstiche“ setzen. Und das durchaus erfolgreich. Nachdem Darin Olver nach einem schönen Doppelpack mit dem fleißigen Taticek noch am Pfosten gescheitert war, durften die Panther eine Zeigerumdrehung später zum zweiten Mal am gestrigen Abend jubeln. Erneut hatte Haie-Stürmer Genoway eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert – doch diesmal dauerte es nur ganze sieben (!) Sekunden, ehe der Puck abermals hinter Wesslau lag. Ein scharfes Zuspiel von ERCI-Verteidiger Maury Edwards, das eigentlich für Jerry D’Amigo gedacht war, landete vom Schlittschuh eines Haie-Akteurs im Kölner Kasten (35.).
Die Panther schienen nun alle Trümpfe in ihren Händen zu halten – zumindest bis zur 45. Minute! Ebenfalls im Powerplay verkürzte der KEC durch Jason Akeson auf 1:2 und war damit wieder zurück in dieser Partie. Mehr noch, die Gastgeber entfachten plötzlich einen immensen Dauerdruck und setzten sich immer wieder in der Ingolstädter Hälfte fest. Doch mit Geschick, etwas Glück und einem starken Reimer rettete der ERCI den knappen Vorsprung über die Zeit. „Insgesamt gesehen haben wir ein nahezu perfektes Auswärtsspiel abgeliefert. Darauf können wir aufbauen“, meinte Stürmer Thomas Greilinger.
ERC Ingolstadt: Reimer – Edwards, Koistinen; Wagner, Friesen; Kohl, Sullivan; Jobke – Sopanen, Olver, Taticek; Greilinger, Olson, D’Amigo; Kelleher, Cannone, Collins; Ramoser, Wohlgemuth, Elsner. – Tore: 0:1 Kelleher (21./PP), 0:2 Edwards (35./PP), 1:2 Akeson (45./PP). – Zuschauer: 8006.
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