
Es ist natürlich Irrsinn, Julian Nagelsmann gerade jetzt zu entlassen. Auf der anderen Seite ist es aber eben auch nur allzu logisch. Weil der FC Bayern der FC Bayern ist.
Es gibt keinen leichteren Trainer-Job als den beim FC Bayern. Schließlich gibt es nur eine Bedingung, die der Coach zu erfüllen hat: Erfolg. So viel wie möglich. Ob der Trainer jung oder alt ist, mit internationalen Meriten dekoriert oder ein unbeschriebenes Blatt, ist vollkommen egal. Niko Kovac wäre heute noch verantwortlich für die Münchner, wenn seine Mannschaft nicht durch Liga und Europa gestolpert wäre.
Ottmar Hitzfeld wiederum prägte eine Ära mit seiner Mannschaft, obwohl sie meist zutiefst biederen Ergebnis-Fußball spielte. Carlo Ancelotti: Ein Weltmann, der Real Madrid im gesetzten Alter vergangene Saison zum Champions-League-Titel führte. In München scheiterte er an den Ergebnissen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um das Video von Glomex anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die glomex GmbH Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Nagelsmann-Entlassung: Den Erfolgreichen verzeiht der FC Bayern alles
Gleiches trifft nun auf Julian Nagelsmann zu. Sein extrovertiertes Auftreten wirkte sicherlich als Katalysator, die Bayern-Bosse blickten wahrscheinlich nicht glücklich auf die Liaison mit einer Reporterin der Bild. Sie werden auch auf das Rumpelgestilze an der Seitenlinie und manche sehr selbstbewusste Äußerung mit Argwohn geblickt haben. Den Erfolgreichen aber verzeihen sie alles.
Nagelsmann führte das Team mit acht Siegen aus acht Spielen ins Viertelfinale der Champions League, die Mannschaft steht im Viertelfinale des DFB-Pokals und hat noch alle Chancen, deutscher Meister zu werden. Das reicht aber nicht. Nagelsmann ging bereits mit der Hypothek in die Saison, im Vorjahr auf lächerliche Art und Weise an Gladbach und Villarreal gescheitert zu sein. Hasan Salihamidzic polierte anschließend den Kader weiter auf. Matthijs de Ligt und Sadio Mané kamen zur Verfeinerung der sowieso schon exquisiten Mannschaft. Ryan Gravenberch, Mathys Tel und Noussair Mazraoui rundeten das Team an jenen Stellen ab, wo spröde Risse ausgemacht wurden. Mit Joao Cancelo kam zuletzt eine Winter-Preziose hinzu.
Unter Julian Nagelsmann verspielte der FC Bayern einen komfortablen Vorsprung
Die Münchner aber verspielten einen Neun-Punkte-Vorsprung auf Dortmund und gehen nun als Verfolger in das Spitzenspiel in einer Woche. Während sich das Team in den Highlight-Partien gegen Paris konzentriert zeigte, fehlte es in der Liga an der notwendigen Spannung. Die Meisterschaft ist für die Bayern eine Selbstverständlichkeit – allerdings keine lässliche. Nagelsmann schaffte es zuletzt nicht mehr, seinen Bossen zu vermitteln, dass Selbstverständliches selbstverständlich bleibt.
Nach zehn Meisterschaften in Folge ist ein Spannungsverlust in der Mannschaft normal. Der FC Bayern aber ist kein normaler Verein. Er ist ein irrsinniges Konstrukt. Eines, das sich von Erfolgen ernährt. Die Entlassung eines Trainers in der derzeitigen Konstellation wirkt wie eine wahnsinnige Überreaktion. Sie ist aber eben auch ganz normal beim FC Bayern.
Die Diskussion ist geschlossen.
Und hier die Pressekonferenz
der Vorstellung vom neuen Trainer Thomas Tuchel.
https://www.facebook.com/FCBayern/videos/775918840320635/
Der FC-Hollywood zeigt hier und heute seine wahre Größe und von da an ging´s bergab.
So oft wie Sie heute auf dieses Thema reagieren, scheint es Sie ganz wuschig zu machen.. Es sei Ihnen gegönnt, die letzten 10 Jahre waren sicherlich nicht einfach.
Genießen Sie es, wer weiß wann sich das nächste mal wieder etwas rührt.
@MICHAEL K. Ich bin gerührt über Ihren emotionalen Beitrag und bemühe mich um Erleuchtung, welch unqualifizierte und überbezahlte Führungsriege beim FCB´s sitzt und vom vergangenem Fleiß anderer partizipieren.
In Ihrer Betrachtung, Herr Mehl, fehlt mir die Personalie Tuchel. Ich glaube nämlich nicht, dass man Nagelsmann jetzt entlassen hätte, wäre nicht Tuchel 'auf dem Markt' und kurz davor gestanden, wieder in der PL zu arbeiten.
Das dürfte eine erhebliche Rolle gespielt haben. Ansonsten hätte er bis zum Saisonende weiter machen können und wer weiß - einen CL-Sieger hätte man dann wohl eher doch nicht entlassen. Also nicht, dass ich es für wahrscheinlich halten würde, dass der FCB gegen ManCity weiter kommt und dann gegen Real...
Tuchel war ja schon mal im Gespräch nah aber die Hürde Hoeneß nicht und als dieser die Latte niedriger legte, war er schon schwupps bei PSG. So kam man zu Kovac. Nochmal wollte man sich den Fußball-Nerd, der bereits in München lebt, offenbar nicht durch die Lappen gehen lassen.
Ich bin davon überzeugt,
dass die Bayern mit Thomas Tuchel, "bestimmt nicht" glücklich werden!
https://www.tz.de/sport/fc-bayern/julian-nagelsmann-aus-fc-bayern-muenchen-trennung-tuchel-muenchen-aktuell-92167370.html
Bayern-Bosse hatten wohl anderen Plan:
Nagelsmann-Aus nur, weil Tuchel Druck machte?
>>Tuchel wollte aber nicht länger warten und eine schnelle Zusage des Rekordmeisters. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stand der 49-Jährige auch bei Real Madrid, Paris Saint-Germain und den Tottenham Hotspurs auf dem Zettel.<<
Einen Gefallen hat sich Bayern mit dem sehr, sehr eigenwilligen Tuchel "bestimmt" nicht getan, wobei ich mit einem SR.-Kollegen auf SR.-Versammlungen, schon vor längeren Zeit diskutiert habe, dass Nagelsmann wohl nicht mehr all zulange Trainer der Bayern sein wird, denn auch sein Auftreten, ließ doch sehr zu wünschen übrig.
Ich glaube nicht, dass Herr Tuchel mit dem FCB glücklich wird und der FCB mit Herrn Tuchel nicht glücklich wird.
So viele Trainer sind in den letzten Jahren beim FCB gekommen und gegangen: Der FCB ist ein schlechter Arbeitsplatz für Fußballtrainer.
Herr Christoph L. Das glaube ich ich auch, was Sie in Ihrem Kommentar geschrieben haben. Denn was sich die Bayern Bosse ausgedacht haben, ist, glaube ich nicht die gleiche Ansicht der sehr erfolgreichen Mannschaft, denn Herr Nagelsmann war schon ein guter Trainer. Mann sieht es doch wie Gut und auch Erfolgreich diese Mannschaft ist. Ich finde sehr Schade und man darf nicht vergessen, dass es auch andere Mannschaften nach oben schaffen können, denn die Konkurrenz schlägt sich auch immer besser. Aber die Bayern Elf ist eine Tolle Mannschaft, dass wusste auch ein Ulli Hoeneß!