Kai Havertz: Mit der Kraft der Gummibärchen zu Real Madrid
Kai Havertz hat die Nationalmannschaft kürzlich vor einer Blamage bewahrt. Bald könnte der 24-Jährige den Schritt zu einem der größten Vereine der Welt machen.
Nach dem glücklichen 3:3 gegen die Ukraine gab es für Bundestrainer Hansi Flick wenig Grund zur Freude. Nur ein Spieler erhielt die Ehre, positiv herausgehoben zu werden: Kai Havertz, der mit einem Tor und einem herausgeholten Elfmeter noch eine Niederlage gegen den 30. der Weltrangliste verhindert hatte. "Dank Kai, der sich zweimal durchgesetzt hat, haben wir noch ausgeglichen." Vieles spricht dafür, dass der Stürmer beim Länderspiel in Polen am Freitag (20.45 Uhr, live in der ARD) von Beginn an ran darf.
Gelobt zu werden ist für Havertz keine gänzlich ungewohnte Situation. Der gebürtige Aachener war schon in den Jugendmannschaften seinen gleichaltrigen Mitspielern einen Schritt voraus. Keiner war mit 20 Jahren und 186 Tagen so jung wie er bei seinem 100. Bundesligaspiel, keiner brachte seinem ehemaligen Verein Leverkusen eine derart hohe Ablöse ein: Für 100 Millionen Euro wechselte er 2020 vom Rhein an die Themse und spielt seither für Chelsea London.
Für Karlheinz Riedle ist Havertz der beste deutsche Stürmer
Mit den Blues gewann er 2021 unter Trainer Thomas Tuchel die Champions League. Der Torschütze beim 1:0 im Endspiel gegen Manchester City damals: Kai Havertz. Für den ehemaligen Nationalstürmer Karlheinz Riedle ist es deswegen unverständlich, dass es in der Nationalmannschaft überhaupt so etwas eine Stürmerdiskussion gibt. Denn es gibt doch Havertz. Für Riedle stellt der der Rheinländer absolute Weltklasse dar: "Er muss sich vor niemandem auf der Welt verstecken. Ich sehe derzeit keinen besseren deutschen Stürmer."
Sehr wahrscheinlich würde Riedle auch niemand im Umfeld von Real Madrid widersprechen. Dass die Königlichen ein Interesse daran haben, Havertz aus London loszueisen, gilt als verbrieft, verhandelt wird noch um die Ablösesumme. In der spanischen Hauptstadt könnte Havertz, der mit dem Model Sophia Weber liiert ist, auf klanghafte Namen wie Bernd Schuster, Mesut Özil oder Günter Netzer folgen: Auch sie trugen schon als Deutsche das Trikot der Königlichen.
Süßes gibt es auch in Madrid ausreichend – denn das braucht Havertz für seine Leistungen, wie er sagte: "Ich trink Colas nach dem Spiel und brauche Süßigkeiten, das gibt mit Kraft und Energie. In der Halbzeit bekomme ich Gummibärchen, Skittles oder sowas." Ist jetzt nicht klassisch gesund – scheint sich aber auszuzahlen.
Die Diskussion ist geschlossen.