Gewalt: Zwanziger trifft sich mit Innenministern
Frankfurt/Main (dpa) - Mit verstärkten Anstrengungen und einem Runden Tisch wollen Verbände und Behörden gegen die zunehmende Gewalt rings um den Fußball vorgehen.
Trotz der bisherigen Anstrengungen sei das Problem nur weiter in den Griff zu bekommen, wenn alle Beteiligten noch enger zusammenarbeiteten, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, nach einem Gespräch mit Vertretern aus Politik und Fußball in der DFB-Zentrale.
Teilnehmer des 90-minütigen Treffens in Frankfurt/Main waren laut DFB-Angaben unter anderen der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), und Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) als Vorsitzender der Sportministerkonferenz. Für die Deutsche Fußball Liga (DFL) war Geschäftsführer Holger Hieronymus dabei.
Die Runde verständigte sich darauf, dass Arbeitsgruppen mehrere Themenbereiche bis zu einem Runden Tisch vorbereiten sollen, darunter eine intensivere Abstimmung zwischen DFL, DFB und Innenministerkonferenz bei der Spielplangestaltung in den ersten vier Ligen. Voraussichtlich im März werden dann Vertreter von DFB, DFL, der Innenminister- und Sportministerkonferenz sowie der Fanszene mit dem neuen Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) beraten. De Maizière hatte jüngst beklagt, Polizisten müssten auch für Spiele der 3. und 4. Liga am Wochenende tausende von Überstunden leisten. Das könne die Öffentlichkeit auf Dauer nicht hinnehmen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf (FDP), der ebenso wie Niedersachsens Innenressortchef Uwe Schünemann (CDU) zum Gespräch in die DFB-Zentrale gekommen war, will den Fußball nicht für Polizeieinsätze zur Kasse bitten. Das verletze das Gleichheitsgebot, sagte Wolf. "Warum soll der Fußball zahlen, wenn marodierende Links- und Rechtsextremisten bei Demonstrationen oder gewalttätige Fans bei Rockkonzerten, im Karneval oder auf dem Oktoberfest ohne eine Kostenbelastung davonkommen?", fragte Wolf in einer Mitteilung vor dem Treffen. Für die Gewährung der öffentlichen Sicherheit stehe der Staat mit seinen Steuergeldern ein.
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