Blätter, Blasen, Blasmusik
Unsere Region besticht durch eine traumhafte Natur. Durchatmen in den Stauden - das wär's doch. Gesagt getan: Zwei Großstädter auf dem Wanderweg „Lueg ins Land“
Er konnte es nicht wissen: Als mein Schwager aus Frankfurt in Augsburg eintraf, um mit mir durch die Stauden zu wandern, hatte er nur die schweren Bergstiefel im Gepäck. Bayern und Wandern – für einen Hessen hat das wohl immer mit Alpen zu tun.
Durchatmen - und los!
Ich dagegen hatte ganz anderes im Sinn. Die ersten beiden Etappen des Wanderwegs „Lueg ins Land“ sollten uns von Türkheim bis Dinkelscherben durch die Stauden führen.
Vom Türkheimer Bahnhof steuerten wir zunächst den Schlossgarten an. Mit zwei Weizenbier gestärkt, begannen wir unsere Wanderschaft. Und die zwei Großstädter atmeten kräftig durch; physisch, aber auch im Geiste.
Zauber-Blasen
Wenn da nur nicht die steinharten Bergstiefelsohlen des Schwagers gewesen wären. Wie ein Kernbohrer trieben sie die Maschen seiner Baumwollsocken ins zarte Fleisch seiner Bürofüßchen. Schon nach einer halben Stunde Spaziergang wussten auch die scheuen Rehe im Wald von seinen Blasen. Das Jammern in hessischer Mundart übertönte sogar die Blaskapelle, die sich ganz in der Nähe an „Tage wie diese“ von den Toten Hosen versuchte.
Doch der Zauber meiner Heimat ließ auch ihn nicht unberührt. Das zarte Rauschen der Blätter im Spätsommerwind, der milde Duft des Waldes, die herzigen Grüße der Dorfbewohner in Berg und Schnerzhofen – was für ein friedliches und gleichsam heiteres Naturvergnügen.
Dann war Endstation
Schon kurz darauf baumelten unsere Füße im Schnerzhofer Weiher. In Oberneufnach aber war Endstation; die Blasen bliesen zum Stillstand. Und es kam noch schlimmer: Der einzige Biergarten in Reichweite hatte Ruhetag. Ein freundlicher Autofahrer nahm uns mit nach Mittelneufnach, wo wir im Gasthof zum Adler unser verdientes Abschluss-Bier genossen. Wir fragten die Kellnerin, ob sie etwas gegen die wunden Füße meines Schwagers hätte. Sie servierte uns: Blasentee.
Walkertshofen und erst recht Dinkelscherben würden wir nie mehr erreichen, doch der herrliche Sonnenuntergang über Mittelneufnach entschädigte für alle Strapazen. Und im Frühjahr nehmen wir einen zweiten Anlauf – mit neuen Wanderschuhen.
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