Ein neuer Name für die Sportarena
Gersthofen Die Allianz Arena in München, das Playmobil-Stadion in Fürth oder der Signal Iduna Park in Dortmund - in der Bundesliga sind die Spielstätten längst nach zahlungskräftigen Sponsoren benannt. Durchaus möglich, dass man sich auch bald an einen neuen Namen für die Gersthofer Sportarena gewöhnen muss. Die ehrgeizige Fußball-Abteilung arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, die Namensrechte des Stadions an der Sportallee zu vermarkten. "Wenn die sportlichen Strukturen passen sollen, muss man finanziell auf gesunden Füßen stehen", denken Abteilungsleiter Hansjörg Birling und Trainer Robert Walch dabei kaufmännisch.
"Die Arena ist ein Schmuckstück", sagt Walch und berichtet, dass sich zuletzt sogar die U 17 des DFB sehr angetan zeigte. In der kommenden Saison sollen die Gegner des Zweitligisten FC Augsburg, der ebenfalls häufig in Gersthofen trainiert, die Sportarena zum Abschlusstraining nutzen. "Der Name erscheint also häufig in den Medien", rührt Walch die Werbetrommel. "Die Landesliga ist auch überaus attraktiv für Firmen, die nach München expandieren", verweist der Coach auf Auswärtsspiele des TSV in Großhadern, Pullach, Heimstetten oder Wolfratshausen.
Gersthofens Bürgermeister Jürgen Schantin würde diese Idee begrüßen, warnt aber davor, den Namen der 3,6 Millionen teuren Sportstätte mit der imposanten Zeltdach-Konstruktion zu verramschen. "Ich stelle mir einen sechsstelligen Betrag und ein längerfristiges Engagement vor." Obwohl die Stadt den Löwenanteil finanziert hat, ist das Stadion Eigentum des TSV Gersthofen, der TSV deshalb die letzte Instanz. Schantin: "Der TSV ist das Zünglein an der Waage, wenn es um die Namensgebung geht."
Für Präsident Karl-Heinz Wagner, der bisher noch nicht in die Überlegungen involviert gewesen ist, ist das Thema Namensgebung so alt wie die Sportarena selbst. Schon häufig habe man sich überlegt, ob man Sportstätten aus Ehrerbietung gegenüber Mitgliedern, die sich um den TSV Gersthofen verdient gemacht haben, nach diesen benennen solle.
Eine Sache des ganzen Vereins
Die Umbenennung ist für Karl-Heinz Wagner eine grundsätzliche Vereinsangelegenheit: "Die Sportarena gehört dem TSV Gersthofen und nicht der Fußballabteilung. Der TSV ist ja schließlich auch finanzielle Verpflichtungen eingegangen und für den Unterhalt verantwortlich. Die endgültige Entscheidung über eine Namensänderung müssen der Vereinsrat oder die Mitgliederversammlung treffen." Sollten die Fußballer einen potenziellen Namensgeber finden, müsse man beim TSV Gersthofen ein sensibles und wohldurchdachtes Konzept erarbeiten. "Die Vermarktung des Namens der Sportarena darf keinesfalls eine Eintagsfliege sein!"
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