Hell lodernde Flammen in Lauingen
Lauingen Riesige Flammen lodern aus dem metallenen Container. Ihnen gegenüber stehen zwei Feuerwehrmänner. Sie tragen Atemschutzgeräte, halten gemeinsam einen dicken Schlauch in den Händen. Aus der Spritze strömt kegelförmig Wasser. Langsam lenken die Feuerwehrmänner damit die großen Flammen in eine andere Richtung. Löschen sie das Feuer jedoch, kann das Leben der Floriansjünger bedroht sein.
Zumindest, wenn dieser Fall in der Realität eintritt. Doch am Sonntag, beim Feuerwehraktionstag in Lauingen, wurde nur geprobt - die Feuerwehrmänner waren nicht gefährdet. Thomas Leicher, Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Lauingen, sagt: "Bei dieser Übung wird ein Gasbrand angenommen." Ziel ist es, die Flammen abzulenken und die Gaszufuhr zu stoppen. "Es ist fatal, wenn sie gelöscht werden", sagt Leicher. Denn dann könne das Gas unter gewissen Umständen explodieren.
Wurde am einen Ende des Geländes zwischen Stadthalle und Feuerwehr-Gerätehaus der Ernstfall geprobt, so gab es an manchen anderen Stationen viel zu lachen. Denn bei der Feuerwehrolympiade maßen sich rund 20 verschiedene Gruppen in Disziplinen wie Kisten stapeln, Feuerwehrautos ziehen oder einer Schubkarren-Rallye. Mit dabei war auch die Freiwillige Feuerwehr Buttenwiesen. Eine ihrer Aufgaben: Ein gewisses Gewicht aus verschiedenen Einzelteilen zusammenstellen und dann auf einem Brett festgeschnallt im Gleichschritt ins Ziel marschieren. Feuerwehrmann Ralf Schwalbe war von den Ideen der Lauinger begeistert: "Das ist einwandfrei hier, einfach mal was anderes."
Die Polizeiinspektion Dillingen nutzte den Aktionstag, um sich den Bürgern zu präsentieren. Mit dabei hatten die Beamten das neueste Einsatzfahrzeug, zudem informierten sie über die Ausbildung bei der Polizei. Und: An einer Wand präsentierten sie Waffen, die teilweise bei Schülern im Landkreis sichergestellt wurden. Darunter war ein Baseballschläger, in den der einstige Besitzer Schrauben gedreht hatte - um danach deren Köpfe abzuzwicken. Günter Lipp, Oberkommissar bei der Polizeiinspektion Dillingen, sagt: "Den haben wir Gott sei Dank sichergestellt, bevor er benutzt wurde."
Neben der DLRG, dem THW und der Wasserwacht war auch das Rote Kreuz in die Albertus-Magnus-Stadt gekommen. Mit dabei: die Rettungshundestaffel. Parson-Russel-Terrier Butch ist einer der Spürnasen - bald. Zuvor muss er mit Herrchen Sven Schuschmel aus Jettingen-Scheppach noch eine Prüfung abgelegen. Wenn danach ein Mensch vermisst wird, nimmt Butch die Fährte auf. Schuschmel: "Wenn er die Person findet, läuft er zurück und führt mich dann zum Fundort."
Bei den Stationen der Feuerwehr-Erlebniswelt aus Augsburg konnten die Besucher testen, wie es wäre, ein Feuerwehrmann zu sein - zum Beispiel in einem verrauchten Container.
Der Lauinger Tobias Müller lief durch den künstlichen Qualm - und er kam voller Respekt für die Feuerwehrmänner wieder heraus: "Es ist toll, dass die Feuerwehrmänner das ehrenamtlich machen."
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