Röhrenradios – für junge Leute exotisch
Das Radiomuseum Wertingen demonstriert die Geschichte von Funk und Telefonie.
Wertingen Als Otto Killensberger – heute ist er 63 Jahre alt – vor einem halben Jahrhundert in Meitingen den Werkunterricht von Lehrer Hubert Burkhart besuchte und dort ein Telefon mitbaute, da hat ihm der Umgang mit Technik gut gefallen. Aber der in Meitingen als Sohn des Gastwirts der Neuen Post geborene Gottmannshofener hätte nie gedacht, dass ihn Telefone und Radios in seinen alten Tagen auf Trab halten würden. Aber der frühere technische Leiter der Druckerei Krauß am Wertinger Marktplatz kam ins Rentenalter, und schon bald überredeten ihn Freunde – der verstorbene Stadtarchivar Jürgen Fiedler und der damalige Museumsreferent Alfred Sigg – sich ums Radiomuseum zu kümmern. Eigentlich gab es vor fünf Jahren noch gar kein Radiomuseum in Wertingen, sondern erst einige Dutzend alte Radioapparate, sozusagen ein randständiges Depot des Heimatmuseums.
Killensberger seufzt, wenn er an die Anfänge denkt: Damals war noch genügend Platz in den Räumen der früheren Berufsschule zwischen Realschule und Grundschule. Heute hortet Killensberger hier 700 Exponate: Nur die schönsten Stücke werden dem Publikum gezeigt, aber auf den Fluren und auf dem Dachboden stapelt sich die Durchschnittsware. Zu sehen sind vor allem Röhrenradios, die aus den 20er bis zu den 60er Jahren stammen. In einer zweiten Abteilung geht es um die Analog-Telefonie. Ergänzt werden diese beiden Sammelgebiete von Militärfunk und Musiktruhen, Schallplatten und Grammophonen, Musikboxen und technischem Gerät sowie umfangreicher Literatur zu den Sammelthemen.
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