Applaus für 1100 Jahre Ehrenamtszeit: Vereine feiern in Buttenwiesen
An die 250 Gäste aus 126 Vereinen und Gruppierungen feiern in Buttenwiesen ihre Heimat. Sie rechnen zurück und blicken vertrauensvoll nach vorne.
126 Vereine und Gruppierungen gibt es in Buttenwiesen. Ein Großteil der 6300 Einwohner und Einwohnerinnen engagiert sich darin ehrenamtlich, gestaltet, belebt und bereichert damit die Gemeinde. Allen Grund zur Freude und zum Feiern. 250 geladene Gäste kamen zum großen Ehrenamtstag in die Riedblickhalle, darunter auch viele Jugendliche.
Mit einem temperamentvollen Marsch eröffneten die Zusamtaler Musikanten unter der Stabführung von Werner Wild den Ehrenamtstag der Gemeinde. Der lockte unter anderem die Ehrenbürger Ulrich Käsbohrer, Dr. Kurt Michl und Christian Knapp, zahlreiche Bürgerbriefinhaber und 18 von 20 Gemeinderatsmitgliedern in die Buttenwiesener Riedblickhalle.
Die Gemeinde Buttenwiesen als Heimat empfinden
Bürgermeister Hans Kaltner freute sich über die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus den 126 Vereinen und Gruppierungen, denn sie alle machten durch ihre ehrenamtliche Arbeit das gemeinsame Leben in der Gemeinde zu der Heimat, in der sich 6300 Einwohner angenommen und geborgen fühlten. "Und deshalb aus Buttenwiesen und seinen Ortsteilen nicht mehr weg wollen", sagte der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern. Er erinnerte daran, dass Corona und der Krieg in der Ukraine drei Jahre lang den Ehrenamtstag verhindert haben. Umso mehr freue er sich, dass jetzt Bürgerinnen und Bürger geehrt werden können, die mit ihrem Engagement das politische, soziale und kulturelle Rückgrat der Gemeinde bildeten. Sie übernähmen Verantwortung, widmeten ihre Kraft den Zielen und Anliegen des Vereins und stärkten dadurch die Lebensqualität der Gemeinde.
Großen Beifall erhielt Hans Kaltner von allen Seiten, als er an einer Umfrage aufzeigte, dass 91 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren in der Gemeinde Buttenwiesen bleiben und dort ihr Leben aufbauen wollen. Das Ehrenamt sei dabei ein wichtiger Faktor für sie, um miteinander Zeit zu verbringen, generationsübergreifend Bräuche und Traditionen zu pflegen und in einer starken Gemeinschaft Sicherheit und Anerkennung zu erfahren. Deshalb sei es für Kaltner in diesen Frühlingstagen nach drei Jahren Abstinenz Zeit, Danke zu sagen für die unschätzbare und unbezahlbare Arbeit der vielen im Ehrenamt Tätigen. Wäre die Gemeinde und die Gesellschaft ohne sie doch eine andere, so Bürgermeister Kaltner.
Launige Rede des Stellvertretenden Landrats Alfred Schneid
Stellvertretender Landrat Alfred Schneid hob in seinem launigen und mit Humor gewürzten Grußwort das Ehrenamt als ein wichtiges Element einer freien Gesellschaft hervor und bedauerte, dass "Großstädte" wie Wertingen solche besonderen Ehrenamtsgruppierungen wie die Kinofreunde, die Kleinkunstbühne Lauterbach, das Musical 86 oder den Heimatverein nicht vorweisen können – vom Lauterbacher Faschingsumzug ganz zu schweigen. Er rechne solche kulturellen Highlights der Kraft des Ehrenamts zu, die Kreativität und Gestaltungswillen freisetze. Im Namen von Landrat Markus Müller dankte er den vielen Ehrenamtlichen, die zur Ehrung anstanden, ohne die zu vergessen, die sie unterstützt haben und nicht im Blickfeld stehen, ganz besonders Partnerinnen und Partner, Familien und Freunde. Ohne sie wäre das Ehrenamt nicht möglich. Müller wünschte allen Vereinen und Gruppierungen eine gute Zukunft, mit einem Zitat von Alan Curtis Kay: "Die Zukunft kann man am besten voraussehen, wenn man sie selbst gestaltet." Scherzhaft endete er mit dem Ausruf: "Mit Schneid in die Zukunft!"
Mit weiteren schmissigen Weisen verkürzten die Zusamtaler Musikanten die Wartezeit, :ehe Bürgermeister Kaltner über 40 Personen zu den Ehrungen aufrief. Für 25 Jahre und 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr im Bereich Buttenwiesen wurden 24 Feuerwehrleute aus allen Ortsteilen geehrt, ebenso langjährige Kommandanten der Feuerwehren Buttenwiesen, Lauterbach und Pfaffenhofen. Zehn Vereinsvorsitzende aus anderen Vereinen, angefangen von den Schützenvereinen und Sportvereinen über den Musikverein Unterthürheim bis hin zum KSV Wortelstetten, den Heimatverein und den Fischereiverein Oberthürheim, standen ebenfalls auf der Ehrungsliste für langjährige Vorstandsarbeit.
Besondere Ehrung am Ende des Ehrenamtstages
Die besondere Ehrung von drei Personen bildete den glanzvollen Schlusspunkt des Ehrenamtstages. Fast 60 Jahre pflegt Hermann Janka die Lindenfeldkapelle mit dem kunstvollen Mosaikbild des Thürheimer Künstlers Leo Schmitt am Radweg Lauterbach. Egon Eisele war über 50 Jahre als ausgebildeter Böllerschütze und Kanonier für den KSV Buttenwiesen im Einsatz, und Hans Mengele brachte 30 Jahre Vorstandszeit beim TSV Buttenwiesen auf sein Ehrenamtskonto.
Die imposante Zahl von über 40 Geehrten und zusammengerechnet fast 1100 Jahren Ehrenamtszeit wurde von allen Gästen mit lang anhaltendem Beifall gefeiert. Eine reichhaltige Brotzeit und gemeinsame Gespräche rundeten einen Ehrenamtstag ab, der in die Geschichte Buttenwiesens eingehen wird.
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