Die Industrie reagiert kühl auf die Klimaschutzpläne der EU
Plus Die EU-Vorschläge für den Kampf gegen die Erderwärmung haben massive Auswirkungen auf die Unternehmen in Deutschland. Vor allem Industriebetriebe fürchten die Verdrängung auf dem Weltmarkt.
Es ist ein entschiedenes „Ja, aber“ das aus den Reihen der deutschen Industrie schallt. Ja, die Pläne der Europäischen Union zum Klimaschutz sind notwendig und wir unterstützen die Ziele. Aber, wenn das wirklich 1:1 umgesetzt wird, fegt uns die Konkurrenz aus Asien und Amerika von den Märkten. Exemplarisch steht dafür die deutsche Leitindustrie. „Es fehlt an einer Abwägung“, moniert die Chefin des Autoverbandes VDA, Hildegard Müller. Die frühere Merkel-Vertraute verlangt, das ökonomische Folgen (Pleiten) und soziale Auswirkungen (Stellenabbau) beim radikalen Senken des Ausstoßes von Treibhausgasen stärker berücksichtigt werden müssten.
Müllers Sorgenfalten kommen nicht von ungefähr. Was die EU-Kommission auf den Tisch gelegt hat, bedeutet einen Epochenwechsel. Spätestens 2035 dürfen keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Sprit aus Erdöl fahren. Das klingt noch weit weg, aber selbst die Zwischenschritte sind sportlich. Heute dürfen die Neuwagen im Schnitt noch 95 Gramm Kohlendioxid je Kilometer in die Luft blasen. Im Jahre 2030 weniger als halb so viel. Das können die Fahrzeughersteller nur erreichen, wenn sie viele Elektro-Autos verkaufen, die kein CO2 ausstoßen. Deren Nullwert können die Konzerne mit den Benzin- und Dieselmodellen verrechnen. Der Verbrenner-Motor steht damit nicht unbedingt vor dem Aus. Wenn es gelingt zu bezahlbaren Bedingungen umweltfreundlichen Öko-Sprit herzustellen, gibt es ihn weiter. Die Autobauer wie BMW, Audi, Opel und Daimler haben bereits reagiert und werden sich schon bald vom klassischen Benzin- und Dieselmotor verabschieden.
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Wen wunderts? Vor allem die energieintensive Exportwirtschaft könnte die große Verliererin der grünen Transformation werden. Zumindest dann, wenn andere Industriestaaten mehr auf Lippenbekenntnisse und weniger auf Taten setzen.