Alte Menschen verstecken ihre Armut
Man sieht es nicht, doch die Zahl bedürftiger Senioren im Landkreis Aichach-Friedberg steigt. Betroffen sind mehr Frauen als Männer. Aber aus Scham nehmen sie Hilfe oft nicht an.
Es sind oft Pflegedienste, denen die Armut alter Menschen ins Auge sticht: Irgendwo ab vom Schuss lebt eine 80-jährige Frau allein in einem vergammelten Häuschen, die Renovierung kann sie nicht zahlen, geheizt wird nur in einem Zimmer. Es ist zu essen da, aber es fehlt zum Beispiel an Geld für Medikamente, die die Kasse nicht zahlt, weiß BRK-Geschäftsführer Robert Erdin. Altersarmut ist auch mitten im wohlhabenden Landkreis Aichach-Friedberg ein Thema. Die Zahl der Betroffenen ist zwar vergleichsweise niedrig – dafür ist die Scham oft groß.
Edgar Nahler, der beim Landratsamt den Bereich Soziale Leistungen leitet, kennt die Zahlen hinter den Schicksalen. Im Juli 2016 bezogen im Landkreis 238 Senioren Grundsicherung im Alter, die der Staat zahlt, wenn die Rente nicht zum Leben reicht, in Friedberg und Aichach ab einer Grenze von etwa 830 Euro für Lebensunterhalt und Unterkunft. Im deutschlandweiten Vergleich liege das Wittelsbacher Land gut, sagt Nahler. Gründe sehen er und andere Fachleute unter anderem darin, dass die Menschen hier für die Rente vorsorgen konnten oder von ihren gut verdienenden Kindern unterstützt werden. „Die familiären Strukturen sind stärker, in der Großstadt muss die Öffentlichkeit mehr auffangen“, so Nahler. Doch klar ist auch: Die Zahlen steigen. 2011 waren es im Landkreis nur 157 Hilfeempfänger. Bundesweit liegt die Armutsquote der über 65-Jährigen bei 14,3 Prozent – Tendenz ebenfalls steigend.
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