
Äpfel und Birnen im Mittelpunkt

Landkreis Aichach-Friedberg sucht alte Obstbäume, die im Herbst erfasst werden. Seltener Fund in Thierhaupten
Menschen, die sich für den Erhalt alter Apfel- und Birnensorten einsetzen, gibt es im Wittelsbacher Land eine ganze Reihe. Das hat die positive Resonanz bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Erfassung und Erhaltung alter Apfel- und Birnensorten im nördlichen Schwaben“ gezeigt. Landrat Klaus Metzger und die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Manuela Riepold, hatten ins Kreuzgratgewölbe des Kreisgutes in Aichach gebeten.
Der Landkreis beteiligt sich zusammen mit dem Landkreis Donau-Ries und Teilen der Landkreise Neu-Ulm und Augsburg im Rahmen dieses Leader-geförderten und von der Lokalen Aktionsgruppe Wittelsbacher Land unterstützten Projektes am Lückenschluss der Obsterfassung in Schwaben.
Pomologe Hans-Thomas Bosch, der für die Umsetzung gewonnen wurde, schilderte den Wandel einer immensen Vielfalt mit über 3000 Sorten hin zu gerade noch 20 Apfel- und Birnensorten mit wirtschaftlicher Bedeutung. Beeindruckend waren seine Bilder von einem mächtigen Birnbaum, der in Thierhaupten erfasst wurde und seitdem die Fachwelt begeistert.
Spannend auch seine Erinnerungen an Gespräche mit Baumeigentümern – nur durch deren überliefertes Wissen war es teilweise möglich, Hinweise auf Herkunft oder Namen mancher Sorten zu bekommen. Noch lange nach Boschs Vortrag wurden im Foyer des Kreisgutes potenzielle Standorte von Obstbäumen auf den vorbereiteten Landkreiskarten eingetragen, es wurde gefachsimpelt und nebenbei der eigene Vitaminhaushalt mit den bereitgestellten Äpfeln und Birnen gestärkt. In einem Newsletter, der neben dem Abschlussbericht der vergangenen Erfassungsperiode und dem Projektflyer auf der Internetseite des Landratsamts hinterlegt ist, erfährt der Leser die aktuellen Projektergebnisse. Wer selbst alte Apfel- oder Birnensorten besitzt oder in anderer Art und Weise mit dem Thema Obstbau zu tun hat, ist aufgerufen, sich bis spätestens Juli bei der Kreisfachberatung am Landratsamt zu melden. Vielleicht finden sich bei der Erfassung im Herbst neben bereits vermuteten regionalen Sorten wie „Schöner aus Gebenhofen“ oder dem „Hügelsharter Gravensteiner“ und der „Stätzlinger Honigbirne“, bei der noch nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um eine eigene Sorte oder vielleicht nur einen lokalen Namen handelt, noch weitere einzigartige Besonderheiten. (AN)
gibt es bei der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Manuela Riepold, am Landratsamt Aichach-Friedberg, Telefon 08251 92-392, E-Mail: manuela.riepold@lra-aic-fdb.de.
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