Lange Haftstrafen für Einbrecher
Zwei Osteuropäer waren ein Jahr lang in Diedorf und im Raum Neu-Ulm auf Beutezug. In Memmingen wurden sie nun verurteilt. Ihr Verteidiger übt Kritik an der Arbeit der Polizei.
Für eine wahre Einbruchsserie in der Region Neu-Ulm und in Diedorf waren zwischen Ende 2014 und 2015 zwei osteuropäische Männer verantwortlich. Gestern wurden sie am Memminger Landgericht deshalb zu dreieinhalb und fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Dabei stritt der Haupttäter bis zuletzt ab, an der Einbruchsserie beteiligt gewesen zu sein. Er beharrte darauf, lediglich in ein Haus eingebrochen zu sein. Dieser Aussage widersprach jedoch nicht nur eine umfangreiche Beweisaufnahme. Auch sein Komplize belastete ihn im Rahmen seines eigenen Geständnisses schwer: Sein Landsmann und er hätten die Einbrüche gemeinsam begangen. Er selbst habe als Handlanger agiert und nur einen Bruchteil des erbeuteten Geldes als Lohn bekommen. Dieses Geständnis wusste Richterin Brigitte Grenzstein zu schätzen: „Es ist selten, dass gegen einen Mittäter ausgesagt wird.“
Die beiden in Serbien geborenen Männer standen wegen einer Reihe von Einbrüchen vor Gericht. Der 50-jährige Haupttäter, zuletzt wohnhaft in Senden, soll ab Dezember 2014 auf Beutetour gegangen sein. Sein 53-jähriger Landsmann hatte sich ihm im November 2015 angeschlossen. Bei den Einbrüchen sind die Männer stets nach derselben Taktik vorgegangen: Sie fuhren Wohngebiete ab, spähten Häuser aus und hebelten Fenster oder Terrassentüren aus, wenn die Bewohner nicht Zuhause waren. Dann steckten sie Schmuck, Münzsammlungen, Bargeld ein – Beute, die leicht zu transportieren und teils mehreren Zehntausend Euro wert war.
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