Der TSV Gersthofen und das Problem mit dem Rucksack
Der TSV Gersthofen will beim VfR Neuburg nach vier Niederlagen in Folge mal wieder punkten. Warum der Auftritt gegen den TSV Hollenbach dabei Mut macht.
Die vierte Niederlage in Folge, die der TSV Gersthofen zuletzt gegen den TSV Hollenbach (1:3) kassierte, macht Trainer Sebastian Hoffmann Mut für die kommenden Spiele. Das klingt erst einmal seltsam, ist bei näherer Betrachtung aber nachvollziehbar. Mit normalen Maßstäben sei die Partie gegen Hollenbach nicht zu bewerten, betont Hoffmann.
Sieben Minuten waren gespielt, als Kapitän Okan Yavuz für eine Notbremse die Rote Karte sah. In über 80-minütiger Unterzahl schlugen sich die Lechstädter äußerst wacker, unterlagen am Ende aber dennoch. „Wir hatten uns viel vorgenommen, was Körpersprache, Einsatz und Emotionen betrifft“, erzählt Hoffmann. „Nach der Rote Karte mussten wir viel über den Haufen werfen, es waren komplett andere Voraussetzungen.“
Gersthofens Trainer Hoffmann: "Wir kassieren zu viele Tore"
Mit dem Auftritt seiner Spieler war der TSV-Trainer allerdings sehr zufrieden. „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, im Gegenteil: Ich habe von allen Spielern eine sehr gute Körpersprache gesehen“, sagt Hoffmann. „Die Jungs haben es sehr gut gemacht und auch Dinge umgesetzt, die wir uns mit elf Mann vorgenommen hatten.“ Trotz der langen Unterzahl erspielte sich Gersthofen die eine oder andere gute Torchance und suchte auch in der Schlussphase noch den Weg nach vorne.
Diese kämpferische Leistung will Hoffmann auch am Samstag (15 Uhr) beim VfR Neuburg sehen. Wünschen würde er sich, dass seine Mannschaft hinten mal zu Null spielt. „Wir kassieren zu viele Tore, das ist ein großes Thema“, sagt er mit Blick auf die 13 Gegentore nach gerade mal fünf Spielen. Selbst getroffen hat der Landesliga-Absteiger immerhin acht Mal. „Wir schießen ja Tore, das müsste eigentlich für eine bessere Punkteausbeute reichen.“ Mit den vielen Gegentoren oder zuletzt dem frühen Platzverweis stelle sich seine Mannschaft aber immer wieder selbst ein Bein. „Das ist dann immer ein Rucksack, den man im Spiel mit sich herumträgt.“
Hoffmann warnt vor Neuburgs "Unterschiedspieler" Habermeyer
Während Gersthofen zuletzt vier Mal in Folge verlor, durfte der VfR Neuburg in den vergangenen beiden Spielen Selbstvertrauen tanken. Nach drei Niederlagen zum Start fuhr die Mannschaft von Trainer Marco Küntzel gegen den TSV Hollenbach (4:1) und gegen den TSV Rain/Lech II (3:0) zuletzt die ersten Punkte der Saison ein. „Sie haben die letzten beiden Spiele die Kurve bekommen und scheinen sich gerade zu finden“, sagt Hoffmann, an dessen Seite am Samstag wieder der aus dem Urlaub zurückgekehrte Andreas Jenik stehen wird. Für Hoffmann ist es kein Zufall, dass Neuburg seine ersten beiden Siege ausgerechnet einfuhr, als Sebastian Habermeyer nach Problemen mit der Achillessehne sein Comeback feierte. „Er ist der Kopf der Mannschaft und ein absoluter Unterschiedspieler“, sagt der TSV-Trainer über den Mittelfeldmann. Grundsätzlich bezeichnet er Neuburg als eine „absolut kampfstarke, disziplinierte und gefährliche Mannschaft“.
Verzichten muss Hoffmann am Samstag auf den gesperrten Kapitän Yavuz. Immerhin stehen dem TSV-Trainer drei Rückkehrer wieder zur Verfügung. Aykut Atay und Adnan Mumionvic sind aus dem Urlaub zurück, Sascha Wenninger aus dem Krankenstand. Auch sie werden versuchen zu helfen, dass der TSV Gersthofen nicht wieder einen Rucksack durchs Spiel schleppen muss.
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