
Gelingt Gersthofen der Sprung aus dem Keller?

Plus Drei Neuzugänge und ein Fußball-Rentner sollen dem TSV Gersthofen helfen, das Relegations-Roulette der Landesliga zu vermeiden.

Das neue Jahr beginnt für den TSV Gersthofen, wie das alte geendet hat: Mit einem Spiel gegen den TSV Hollenbach. Diese Testpartie der beiden Kellerkinder der Fußball-Landesliga Südwest kommt zustande, nachdem man schon zweimal in der Punktrunde gegeneinander gespielt hat. Dabei verabschiedeten sich die Lechstädter am letzten Spieltag es Jahres 2022 mit einer 0:1-Heimniederlage gegen den Aufsteiger und stecken nicht nur dadurch tief im Abstiegssumpf. „Dann können wir gleich sehen, wo wir stehen“, sagt Trainer Gerhard Hildmann, der seine Schützlinge am Samstag zu einem Leistungstest erwartet. „Da werden wir schauen, ob die Jungs ihre Hausaufgaben gemacht haben“, lacht der Coach. Am Montag geht es dann auf den Kunstrasen richtig los. Mit einem straffen Vorbereitungsprogramm will man den Grundstein legen, um sich in den noch ausstehenden 13 Spielen den direkten Klassenerhalt zu sichern.
"Kämpfen, beißen und den Gegner niederringen"
Derzeit trennen die Schwarz-Gelben nur vier Punkte vom einzigen direkten Abstiegsplatz, den aktuell der TSV Hollenbach belegt. Um der Relegation zu entgehen muss man mindestens fünf Punkte aufholen. „Das drei Teams in die Relegation müssen, ist schon brutal“, will Hildmann diesem Relegations-Roulette unbedingt entgehen. „Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben. Wir können es schaffen, wenn sich jeder fokussiert und für dieses Ziel lebt“, zeigt er sich ebenso zuversichtlich, wie Abteilungsleiter Klaus Assum: „Kämpfen, beißen, den Gegner niederringen“, fordert der von der Mannschaft.
Perspektivspieler mit Willensstärke
Zum Trainingsauftakt können die beiden Hildmänner (Vater Gerhard und Sohn Michael bilden das Trainergespann) auch drei Neuzugänge begrüßen. Kenan Kunalic hat beim TSV Gersthofen das Fußball-ABC erlernt und bis zu den B-Junioren gespielt. Dann war der Sohn des langjährigen TSV-Abwehrrecken und ehemaligen Trainers des VfL Westendorf, Hussein Kunalic, bei den Junioren des SSV Ulm, TSV Schwabmünchen und TSV Weißenburg am Ball. Vor Beginn dieser Saison wechselte der 20-Jährige zu Türkspor Augsburg, wo er einen Einsatz in der Bayernliga bestritt. Nun ist der baumlange Abwehrspieler zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Vom SSV Margertshausen kommt Malte Tjarks an den Lech. Der 23-Jährige hat im bisherigen Saisonverlauf in 15 Spielen fünf Tore für den Süd-Kreisklassisten erzielt. Er ist der klassische Achter oder Zehner. Klaus Assum schätzt vor allem die Willensstärke des Perspektivspielers. Tim Rumetsch kommt vom Stuttgarter Bezirksligisten SV Sillenbuch. Der 19-Jährige studiert in Augsburg und hat bereits im vergangenen Herbst in Gersthofen mittrainiert.

Der vierte Neuzugang ist ein alter Bekannter, der am Ende der vergangenen Saison in den Fußball-Ruhestand verabschiedet wurde: Rudi Kine. „Er wird uns bis Saisonende helfen“, freut sich Gerhard Hildmann über die Rückkehr des 35-jährigen Routiniers. Dazu sollen auch noch zwei Akteure aus der eigenen A-Jugend integriert werden.
Pokalspiel vor dem Rückrundenstart
Bevor es am Sonntag, 5. März beim FV Illertissen II in die Restsaison geht, steht eine Woche vorher noch die Qualifikationsrunde zum bayerischen Verbandspokal an, den die Schwarz-Gelben durch einen 5:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen den VfL Kaufering erreicht haben. 1:1 war es in diesem zum Pokalspiel deklarieren Punktspiel nach 90 Minuten gestanden. Hier erwarten die Schwarz-Gelben um 13 Uhr den TSV Eintracht Karlsfeld aus der Landesliga Südost.
Der letzte Sieg des TSV Gersthofen datiert vom 25. September 2022. Damals feierte man einen vor allem in der Höhe sensationellen 4:0-Auswärtssieg beim aktuellen Tabellenzweiten FC Ehekirchen. Die Ballonstädter schienen auf dem besten Weg zum Klassenerhalt zu sein. Doch seitdem gab es sieben Niederlagen am Stück – nur unterbrochen von einem Unentschieden. „Wie wenn man uns den Stecker gezogen hätte. Wir haben alle 50:50-Spiele verloren.“ Deshalb steht den Hildmann-Schützlingen das Wasser bis zum Hals.
Testspiel-Termine: So., 29. Januar, 15 Uhr TSV – TSV Hollenbach; So., 5. Februar, 15 Uhr TSV – FC Stätzling; Sa., 11. Februar, TSV – Schwaben Augsburg; So., 12. Februar, 15 Uhr TSV – TSV Bobingen; Sa., 18. Februar, 15 Uhr TSV – FC Gundelfingen; So., 19. Februar, 15 Uhr TSV – SV Wörnitzstein-Berg.
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