Netzwerk soll neue Arbeitsplätze bringen
Die Stimmung war auffallend locker. Nicht nur, weil in der Pause die Augsburger Pianistin Constanze Becher eine swingende Eigenkomposition vortrug. Die rund 300 Teilnehmer der ersten Tagung der Europäischen Metropolregion (EMM) trugen Optimismus zur Schau und Selbstbewusstsein. Die Region ist leistungsstark, das ist die Botschaft, um die es gestern ging.
Und gemeinsam ist die Metropolregion, mit den Wirtschaftstandorten München, Augsburg und Ingolstadt, noch besser, sagte Münchens OB Christian Ude. Von "Aufbruchstimmung" war oft die Rede. Mit inhaltlichen Ergebnissen rechnet so schnell keiner. Laut Ude soll es Konkretes erst Ende 2008 geben. "Das Tempo spielt keine Rolle", sagt OB Paul Wengert. "Es ging uns gestern eigentlich nur um die Außenwirkung", ergänzte MAN-Roland-Chef Gerd Finkbeiner zur AZ.
Weitere Stimmen aus der Region zu dem Treffen: Bernd Müller, Bürgermeister von Bobingen: "Ohne regionales Denken geht's nicht mehr. Es muss aber in konkrete Projekte umgesetzt werden. Da müssen sich auch die beiden Landräte mal an die eigene Nase fassen." Götz Beck, Regio Augsburg, sieht "dahinter auch touristisch eine große Chance" stecken. "Wir werden uns ganz klar einbringen." Landrat Karl Vogele sagt: "Das gewünschte Ziel ist, dass wir alle an einem Strang ziehen. Es ist halt so, dass wir nur über München wahrgenommen werden." Herbert Scheel (IHG Aichach-Friedberg): "Der alte Städtebund MAI dümpelte so vor sich hin. Jetzt habe ich große Hoffnung. Ich wünsche mir konkrete Erfolge etwa in der Ansiedlungspolitik." Auf die Vorbildfunktion verweist Peter Bergmair (Bürgermeister Friedberg): "Was jetzt gesagt wurde, muss auch gelebt werden." Günter Schwab (Verband mittelständischer Wirtschaft) weiß auch, in welche Richtung das gehen muss: Er fordert: "Das Kirchturmdenken muss aufhören." Wie die zukünftige Bilanz der Initiative aussehen muss, sagt Helmut Jung, DGB-Chef: "Die Vernetzung der Akteure muss zusätzliche Arbeitsplätze bringen."
Mit dem Bäsle-Brief von Mozart, den jeder Teilnehmer am Eingang erhielt, wurden die Gäste auf den Tag eingestimmt. Auch Wengert wagte einen Rückblick und sagte zu seinem Münchner Kollegen, dass die Stadt München erstmals auf dem Augsburger Reichstag 1158 genannt wurde. Im Wissen um die aktuell dominierende Rolle der Isarmetropole konterte Ude schmunzelnd: "Dann hat München aber die letzten 850 Jahre intensiver genutzt." "Seite 1, Wirtschaft
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