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Augsburg
07.03.2019

Wie Tramfahrer nach schweren Unfällen leiden

Bei einem spektakulären Unfall im November 2017 auf der Gögginger Brücke wurde eine Straßenbahn von einem Lkw gerammt. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Foto: Silvio Wyszengrad

Wenn Straßenbahnen in gravierende Unfälle verwickelt sind, werden auch die Fahrer zu Opfern. 2018 war in Augsburg ein trauriges Ausnahmejahr.

Der Mann lag einfach auf der Straße. Er war, so berichtet es die Polizei später, betrunken. Anders lässt sich auch kaum erklären, was einen 43-Jährigen am Freitagabend vergangener Woche dazu brachte, sich in der Ulmer Straße an den Rand der Straßenbahngleise zu legen. Als die Tram der Linie 2 den Bereich gegen 19.40 Uhr passierte, reagierte der Mann offenbar nicht. Der Fahrer jener Tram hingegen schon. Er leitete laut Polizei eine Notbremsung ein, als er den Betrunkenen sah. Doch den schweren Unfall konnte er nicht verhindern.

Was dann passierte: Die rechte Seite der Straßenbahn erfasste den 43-Jährigen, der einige Meter mitgeschleift wurde und Platzwunden und Brüche an den Beinen erlitt. Ein Ausnahmefall, wie Sprecher Jürgen Fergg von den Stadtwerken sagt, die über ihre Tochtergesellschaft AVG die Straßenbahn in und um Augsburg betreiben. Zu Tramunfällen mit Blechschäden komme es in Augsburg zwar öfter mal. Doch solche, bei denen Menschen teils schwer verletzt werden, gibt es erheblich seltener.

Die Straßenbahnfahrer können nur selten etwas für die Unfälle

Aber es gibt sie, wie nicht nur der Fall von vergangener Woche zeigt. Die Lage ist bei weitem nicht so gravierend wie etwa bei Lokführern der Deutschen Bahn, die fast schon damit rechnen müssen, im Lauf ihres Berufslebens einmal unverschuldet Bekanntschaft mit dem Tod zu machen. Es ist jedoch auch nicht so, als würden nie gravierende Verkehrsunfälle mit Straßenbahnen in der Stadt passieren. Was die Fahrer mit Lokführern verbindet: Nur selten können sie etwas dafür, wenn es zu einem Unfall kommt.

Konkret sieht das folgendermaßen aus: In den vergangenen vier Jahren ereigneten sich im Großraum Augsburg jeweils gut 60 Unfälle, bei denen eine Straßenbahn beteiligt war. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Fälle geht die Polizei davon aus, dass nicht der Fahrer der Tram den jeweiligen Unfall verursachte. 2018 war dies nach Erkenntnissen der Ermittler nur fünf Mal bei 57 Unfällen so, 2017 zwei Mal bei 60. Die meisten Karambolagen laufen halbwegs glimpflich ab, auch wenn manchmal ein Verkehrschaos folgt – wie im November 2017, als ein Lastwagen eine Tram an der Gögginger Brücke rammte und sie durch die Wucht des Aufpralls sogar aus den Gleisen hob. Es gab daraufhin Staus auf den Straßen und Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr, die 20 Insassen der Straßenbahn aber blieben unverletzt.

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Es kann auch anders ablaufen. 2018 notierte die Polizei insgesamt 22 zumindest leicht verletzte Menschen nach Tramunfällen, in den Jahren zuvor waren es jeweils etwas über 35. Drei Menschen wurden im vergangenen Jahr bei solchen Unfällen schwerer verletzt, was bedeutet, dass sie mindestens einen Tag stationär im Krankenhaus behandelt wurden. Zwei Unglücke mit Beteiligung von Straßenbahnen aus dem vergangenen Jahr hatten den Tod eines Menschen zur Folge.

Im Juli wurde eine 37-jährige Frau in der Nähe des Uniklinikums von einer Straßenbahn der Linie 2 tödlich verletzt, die Polizei geht von einem Suizid aus. Im Oktober stürzte ein 79-Jähriger im Waggon aus seinem Rollstuhl, als ein Tramfahrer am Königsplatz eine Vollbremsung wegen einer Jugendlichen einleiten musste, die eine andere Straßenbahn erwischen wollte. Dabei verletzte sich der Senior so schwer, dass er später starb.

Für Fahrer führen Unfälle oft zu psychischen Belastungen

Unfälle mit Straßenbahnen, sagt Matthias Schaumlöffel, könnten für Fahrer besondere psychische Belastungen bedeuten – weil sie das Unglück manchmal kommen sehen, aber es nicht verhindern können. Diese Hilflosigkeit mache etwas mit den Menschen.

Schaumlöffel ist Leiter des Kriseninterventionsteams der Malteser für den Raum Augsburg, er betreut mit seinen Kollegen Betroffene von schweren Unfällen vor Ort. Solche Situationen, sagt er, seien für Fahrer furchtbar. Schaumlöffel und seine Kollegen sagen ihnen dann, dass es völlig normal ist, wenn die ersten vier bis sechs Wochen danach erst einmal nichts normal ist, sie Symptome einer akuter Belastungsreaktion zeigen. Weinkrämpfe bekommen, keinen Appetit mehr haben. Betroffene, sagt Schaumlöffel, sollten sich die Zeit nehmen, mit so einem Unglück umzugehen, mit ausgewählten Menschen darüber sprechen, nicht zu früh wieder in den Job einsteigen.

2018 war so etwas wie ein trauriges Ausnahmejahr in Augsburg, denn tödlich verlaufende Karambolagen mit Straßenbahnen gab es in den Jahren zuvor so gut wie nie. Zum Vergleich: 2017, 2016 und 2015 listet die Polizei keinen einzigen Fall auf; laut einer Studie 2016 des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft gab es in Augsburg im Zeitraum von 2009 bis 2011 auch nur einen Todesfall nach einem Straßenbahnunfall.

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Wenn Menschen verletzt werden, ist der Schock besonders groß

Wie gehen die Fahrer der Trams, wie gehen die Stadtwerke mit solchen Vorfällen um? Sprecher Fergg sagt, es gebe bei Bedarf psychologische Betreuung, man stehe in solchen Situationen auch im engen Kontakt zum Kriseninterventionsteam. Derartige Unglücke seien für Fahrgäste wie Fahrer belastend. Bereits nach einer Karambolage, bei der Blechschäden entstehen, nehme man die Fahrer in der Regel erst einmal aus dem Betrieb raus; auch in diesen Fällen sei man ja teils in einem Schockzustand. Wenn Menschen verletzt würden, könne es länger dauern, bis jemand wieder ins Cockpit zurückkehrt. „Jeder bekommt die Zeit, die er braucht, um wieder fahren zu können.“

Der Fahrer der Tram etwa, die am vergangenen Freitag den Betrunkenen in der Ulmer Straße erfasste, soll am Donnerstag wieder starten. Es komme aber immer auf den Einzelfall an. Um die Straßenbahnfahrer auf derartige Situationen vorzubereiten, würden sie bereits in der Ausbildung thematisiert: Wie gehe ich mit Gefahrensituationen um, wie damit, wenn ein Unfall eingetreten ist?

Eine andere Frage ist, wie sich derartige Unfälle reduzieren lassen. Die Studie von 2016 empfahl, die Gleise der Straßenbahnen lieber an die Seite zu legen, als sie in der Mitte der Straße zu platzieren. So ließen sich einige der Karambolagen vermeiden. Der damalige Forschungsleiter räumte allerdings auch ein, dass dies in der Praxis häufig an den Platzverhältnissen scheitert.

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