Jeder fünfte Go-Ahead-Zug im Augsburger Netz kam 2023 zu spät
Das Eisenbahnunternehmen schneidet in der Region Augsburg bei Pünktlichkeit und Zugausfällen unterdurchschnittlich ab. Was die Gründe dafür sind.
Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead, das im Dezember 2022 weite Teile des Nahverkehrs rund um Augsburg übernommen hat, schneidet bei Pünktlichkeit und Zugausfallsquoten bayernweit unterdurchschnittlich ab. Laut einer Statistik der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des Verkehrsministeriums den Personennahverkehr in Bayern koordiniert, kamen 80,2 Prozent aller Züge im Netz Augsburg (Richtung München, Ulm und Donauwörth) pünktlich (Bayernschnitt 87 Prozent). Somit war fast jeder fünfte Zug zu spät. Bei den Zugausfällen lag die Quote bei 8,1 Prozent (Bayernschnitt 6,3 Prozent). Bayernweit sank die Qualität im Schienennahverkehr in Bayern im vergangenen Jahr, vor allem aufgrund von Baustellen, Infrastrukturmängeln und Personalknappheit.
Zugausfälle bei Go-Ahead vor allem aufgrund von Baustellen
Go-Ahead hatte im ersten Betriebsjahr mit mehreren Problemen zu kämpfen, weshalb das Unternehmen schlechter abschnitt als das Vorgängerangebot der Bahn, weshalb das Unternehmen schlechter abschnitt als das Vorgängerangebot der Bahn, der Fugger-Express (Pünktlichkeit teils bei fast 90 Prozent). Teils war Go-Ahead dafür selbst verantwortlich (Personalmangel), teils konnte Go-Ahead nichts dafür. In der Bilanz schlägt sich etwa die Baustelle auf der Strecke Augsburg-Donauwörth nieder, wegen deren Verlängerung Go-Ahead die Deutsche Bahn als Infrastrukturbetreiberin auch öffentlich angegriffen hat (wir berichteten). Etwa 50 Prozent der Zugausfälle im vergangenen Jahr erfolgten baustellenbedingt, so das Verkehrsministerium zuletzt auf eine Anfrage der Landtags-Grünen, jeweils um die 15 Prozent aufgrund von Personalmangel und Problemen bei der Umlaufplanung von Zügen. Inzwischen habe sich die Personalsituation bei Go-Ahead etwas entspannt, so das Ministerium. Insgesamt sei die Betriebslage im vergangenen Jahr aber "nicht zufriedenstellend" gewesen. Der Eisenbahnbetreiber hatte gleich zu Beginn im Dezember 2022 mit massiven Fahrzeugproblemen zu kämpfen, hinzu kamen wie berichtet auch Ausfälle aufgrund von Personalmangel.
Verspätungen: Bayerische Regiobahn schneidet gut ab
Überdurchschnittlich schnitt die Bayerische Regiobahn mit ihren Strecken Richtung Ammersee, Altmühltal und Ostallgäu ab. Bei der Pünktlichkeit erreichte die BRB im Netz "Ostallgäu-Lechfeld" eine Quote von 95,1 Prozent. Das ist bayernweit der viertbeste Wert. Allerdings ist der Bahnbetrieb auf den Nebenstrecken aufgrund der deutlich geringeren Verkehrsdichte weniger störungsanfällig als auf den auch mit Fern- und Güterverkehr stark belasteten Strecken von Go-Ahead.
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Das wird nicht besser, wenn eine Baustelle in Westheim zu einer Komplettsperrung für zwei Wochen zwischen Augsburg und Dinkelscherben mit SEV genau zwischen Ostern und Pfingsten führt. Neusäß und Diedorf sind ja NUR Schulstandorte. Hätte das nicht in die Ferien gelegt werden können? Es bleibt mal wieder an den Betreibern hängen!