Russland-Vortrag im Annahof löst Kontroverse aus
Plus Der Augsburger Annahof wird Schauplatz eines Vortrags über Russland. Ukrainer äußern Kritik, der Gastgeber ist "kreuzunglücklich". Der Redner verteidigt sich.
Vieles ist im Alltag untergegangen seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Doch immer wieder wird der Konflikt sehr präsent, auch öffentlich, auch in Augsburg. Am Freitagabend wird solch ein Moment sein. Dann soll der Annahof Schauplatz eines Vortrags werden, in dessen Mittelpunkt Russland steht. Nur was genau? Laut Ankündigung soll es vor allem um Landschaft und Kultur gehen, aber auch um "historisch-strategisches Hintergrundwissen, die russische Politik wesentlich besser zu verstehen". Und damit stößt der Redner, Carsten Schmidt, auf deutliche Kritik. Der Vorwurf: Schmidt verbreite ein beschönigendes Bild von Russlands Politik, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine.
Schmidt, der aus Blaustein bei Ulm stammt, tourt mit seinem Vortragsprogramm seit Jahren durch Deutschland. Er berichtet dabei unter anderem auch über Indien und Island, gerade seine Russland-Vorträge werden aber regelmäßig von Protesten begleitet – zuletzt etwa in Konstanz oder Reutlingen. Auch in Neu-Ulm ist Schmidt kein Unbekannter: Die Stadt untersagte einen für November 2022 geplanten Vortrag zu Russland mit Verweis auf Sicherheitsbedenken – eine Entscheidung, die ihr einen Zensur-Vorwurf einbrachte. Schmidt ging dagegen vor, erhielt Schadensersatz und durfte den Vortrag im vergangenen Januar schließlich doch halten, unter Polizeischutz und Protesten der dortigen ukrainischen Gemeinde.
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Vielleicht sollte sich Frau Matey bezüglich 2013 nochmal mit den dokumentierten Ereignissen und Zusammenhängen beschäftigen. Nationalstolz ist gut und wichtig, jedoch darf er Realitäten nicht verdecken.
Wenn der Referent den russischen Gräuelkrieg in Tschetschenien, die Besetzung der Ukraine, das Schüren des Krieges in der Ostukraine, den grausamen Giftgaseinsatz in Syrien, die Ermordung Oppositioneller usw. leugnen oder verharmlosen sollte, wäre der Vortrag ein Ärgernis.
Dass Ukrainerinnen und Ukrainer hellwach auf die Ankündigung dieses Vortrags reagieren, ist sehr verständlich und zu begrüßen!. Wir Demokraten reagieren meistens auch hellwach, wenn Leugner des Massenmords an Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Zeugen Jehovas, Sozialisten und Jesuiten irgendwo referieren. Auch wenn manche Referenten sich ein Schafspelz überstülpen.
Vorträge mit Diskussion über Russland sind natürlich begrüßenswert. Gerade auch jetzt. Es sollten jedoch Referenten sein, die unsere demokratischen Werte teilen und nicht für Diktaturen werben.
Raimund Kamm
Vielleicht sollte man den Mann erst einmal reden lassen, bevor man ihm alles mögliche unterstellt. Meinen Sie nicht, Herr Kamm?
Ist ja wie bei Harry Potter. Da dürfen die Leute auch über Bestimmtes nicht reden. Für, dass wir die jetzt hier lebenden Ukrainer haben, die uns vorschreiben wollen, was erlaubt ist zu sagen und was nicht. Am besten fragt man die zukünftig vor jeder Veranstaltung.
Ist hier doch weder Russland noch Ukraine, keines davon eine lupenreine Demokratie. Wie leben in der BRD und hier gelten andere freiere Maßstäbe! Man muss aufhören, sich von irgendwelchen Grüppchen gängeln zu lassen! Wenn an zu tolerant ist, nutzen das die Intolerant aus, um einem ihre Sicht der Dinge aufzuzwingen. Das haben wir zunehmend mehr als genug. Sollen die Leute sich selbst eine Veranstaltung mit ihrer Sicht der Dinge abhalten!
Russland als größtes Land der Erde kann man nicht einfach ob der derzeitigen geopolitischen Lage von der Landkarte tilgen und komplett ignorieren als ob dieser Staat nicht mehr existent ist. Natürlich ist der Krieg zu verurteilen aber wie jeder andere in der Geschichte der Menschheit hat auch dieser eine Vorgeschichte. Und wo zieht man überhaupt Grenzen diesbezüglich? Wie haben die Briten,Spanier,Portugiesen und Franzosen in ihrer Zeit als Kolonialmächte gewütet und Millionen von Menschen umgebracht - haben wir deswegen alle Beziehungen zu diesen Ländern so konsequent abgebrochen wie wir das mit Rußland tun? Was ist HEUTE anders als damals?
Sind nicht weitere Urlaubsdestinationen ebenso Diktaturen und Regime?
Mir scheint hier kommt die selektive Wahrnehmung ins Spiel das wir gezielt desinformiert, und Russland ins rechte Licht gerückt werden soll.
Man kann es auch übertreiben.
Demnach müsste man alle Wikipedia-Artikel und Reiseberichte umgehen.