Die Drogen-Verfahren sind ein Schlag für den Stadtteil Oberhausen
Plus Der Stadtteil verändert sich, er wird hipper und teurer. Doch Prozesse um dealende Jugendliche zeigen Probleme auf. Nicht nur die Polizei – auch die Stadt ist gefragt.
Vermutlich verändert sich kein anderer Stadtteil in Augsburg gerade so rasant wie das oft als Problemviertel verschriene Oberhausen. Schon optisch fällt das auf; an jeder zweiten Ecke wird gebaut, saniert, gemacht. Es gibt Menschen, die glauben, Oberhausen werde schon oder bald gentrifiziert, also so angesagt und teuer, dass alteingesessene Bewohner verdrängt werden. Da platzt in diese Entwicklung ein Ermittlungsverfahren hinein, das ein anderes Bild des Stadtteils zeichnet. Eines, das so gar nicht zur Erzählung des baldigen In-Viertels passen, sondern vielmehr jedes alte, miese Klischee über Oberhausen zu bestätigen scheint. Gleich zwölf Jugendliche und junge Erwachsene sitzen in U-Haft, weil sie am Drei-Auen-Platz mit Drogen gedealt haben sollen. Tatsächlich sagen die Ermittlungen über Oberhausen etwas aus – doch das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Das Bild, das viele Menschen in Augsburg von Oberhausen haben, ist immer noch das eines etwas heruntergekommenen und latent kriminellen Bezirks. Es reicht ein Blick in Kommentare in sozialen Netzwerken im Internet, um zu sehen, dass der Stadtteil vielfach noch als eine Art sozialer Brennpunkt wahrgenommen wird, irgendwie schmuddelig, mit seinen vielen Shisha-Bars, Kneipen und Barber-Shops. Wer diesen Eindruck von Oberhausen hat und sonst keinen, liegt falsch, vor allem deshalb, weil diese Sichtweise die vielen Dinge ausklammert, die den Bezirk lebenswert machen, und auch ignoriert, dass man sich dort nicht unwohl oder unsicher fühlt. Ein bedrohlicher, gefährlicher Ort ist Oberhausen nicht. Wuselig und multikulturell, das schon, anders als die anderen Augsburger Stadtteile auch. Ja, und? Augsburg ist eine Großstadt, und in Oberhausen fühlt sich das Leben an wie in einer Großstadt. Es hat seinen Charme.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.