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Die Augsburger Halle 116: Ein Ort der Erinnerung – in drei Kapiteln
![Die Halle 116 wird jetzt als Erinnerungs- und Lernort eröffnet. Die Halle 116 wird jetzt als Erinnerungs- und Lernort eröffnet.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Zuerst war diese Halle ein Wehrmachtsbau. Dann ein KZ-Außenlager. Schließlich ein Standort der US-Armee. Jetzt eröffnet in Halle 116 in Pfersee eine Ausstellung, die mehr als nur erinnern soll.
![Die Augsburger Halle 116: Ein Ort der Erinnerung – in drei Kapiteln Veronika Lintner](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop50377441/2283053547-cv1_1-w40-owebp/Veronika-Lintner?t=.jpg)
Könnten die Mauern sprechen, würden sie von drei Kapiteln der Geschichte erzählen: Von den Tagen, als die NS-Wehrmacht in diese Halle einzog, als Teil der Luftnachrichten-Kaserne. Von der Zeit der blanken Gewalt, als das NS-Regime Zwangsarbeiter hier einpferchte für die Kriegswirtschaft. Und vom Jahr der Befreiung, als 1945 die US-Army den Bau übernahm. So viel Geschichte ruht in der Halle 116 in Pfersee. Wettergegerbt, angegraut. Aber die Mauern sollen jetzt tatsächlich sprechen – dafür machen sich Bürger, Bürgerinnen und Initiativen seit 1998 stark, als die Army die Stadt verließ. Die „Arbeitsgruppe Halle 116“ pochte auf Ideen für das Gedenken, stellte sich gegen einen Abriss. 2020 kaufte die Stadt das Gebäude. Am Samstag, 28. Oktober, eröffnet nun in Halle 116 ein Erinnerungs- und Lernort. 600 Quadratmeter für Gedenken, Demokratie, Debatte – besonders auch für junge Generationen.
Der Hass auf das Fremde wuchs, als die Wehrmacht Halle 116 bauen ließ
Felix Bellaire von der städtischen Fachstelle für Erinnerungskultur erklärt den Leitfaden der Ausstellung: „Wir bleiben dicht an der Geschichte des Gebäudes und an der Geschichte der Stadt. Denn der Nationalsozialismus, die Konzentrationslager, die Besatzung, das ist in all seinen Aspekten auch hier in Augsburg passiert.“ Der erste Blick: Putz blättert von nackten Wänden, Neonlicht fällt auf Metallregale, ein Gefühl der Leere. Karg beginnt das erste Kapitel: „Macht“. Textfahnen und Schilder erklären die Gewalt der NS-Diktatur: „Es braucht Sündenböcke für die Krise“, Armut grassierte, der Hass auf alles Fremde wuchs, als die Wehrmacht 1935 Halle 116 bauen ließ. Alle Zeichen auf Krieg, Hakenkreuzbeflaggung in Augsburgs Straßen – das zeigen wenige, mit Bedacht gewählte Schwarz-Weiß-Fotos. Firmen, die in Augsburg die Aufrüstung antrieben, listet eine Station auf: Martini & Cie., Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg und die Messerschmitt AG. Jene Firma, die Kriegsflieger in Haunstetten baute, profitierte von Zwangsarbeitern.
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