Prozess in Augsburg: Drogendealer aus dem Augsburger Hotelturm will vor Gericht einen Deal

Plus In einem Prozess um Drogengeschäfte in Augsburg steht eine lange Gefängnisstrafe im Raum. Die Verhandlung gibt Einblicke in ein kriminelles Milieu in der Stadt.

VonJan Kandzora

Peter S. (Name geändert) hatte sich einen illustren Ort für seine Drogengeschäfte ausgesucht. Vermutlich gibt es wenig noch markantere Bauwerke in Augsburg als den Hotelturm, in den sich der 36-Jährige eine Zeit lang einquartiert und nach Erkenntnissen der Ermittler auch Rauschgift gelagert hatte. Es dürfte lange dauern, ehe Peter S. wieder eine vergleichbare Aussicht genießen kann wie von einem der Balkons des Turms: Der 36-Jährige, der mit seinen Deals in Augsburg im Laufe der vergangenen Jahre Zehntausende Euros verdient haben soll, sitzt seit mehr als einem halben Jahr in U-Haft; ihm droht eine lange Haftstrafe.

Am Donnerstag begann vor dem Landgericht der Prozess gegen den Mann, der in seinem Leben offenbar schon das ein oder andere ausprobiert hat. Er sei gelernter Klimatechniker, sagte der Angeklagte gegenüber Richterin. Zuletzt arbeitete er in der Stadt nach Informationen unserer Redaktion als Gastronom. Und, davon gehen zumindest die Ermittler aus, als Drogendealer. Die illegale Tätigkeit war dabei vermutlich jene, die mehr Geld einbrachte: Mindestens 72.000 Euro soll Peter S. alleine mit dem Verkauf von etwa zwölf Kilogramm Marihuana verdient haben, so steht es in einer Anklageschrift, die Staatsanwalt Robert Birkner beim Prozessstart verlas. Neben dem 36-Jährigen ist auch ein mutmaßlicher Helfer angeklagt. Dieser Mann, 41 Jahre alt, sitzt allerdings seit geraumer Zeit nicht mehr in Untersuchungshaft; die Strafe, die ihm möglicherweise blüht, dürfte wesentlich geringer sein als das, was für Peter S. im Raum steht, den die Ermittler als eindeutigen Haupttäter identifiziert haben wollen.

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