Freie Wähler-Chef kann sich Koalition mit Ude vorstellen
Der Vorsitzende der Freien Wähler (FW) in Bayern, Hubert Aiwanger, hält eine Koalitionsbeteiligung unter einem SPD-Ministerpräsidenten Christian Ude für denkbar.
„Vorstellen muss man sich in der Politik grundsätzlich alles können müssen, und ich glaube auch, dass wir mit Ude zu Rande kämen“, sagte Aiwanger dem Hörfunksender Antenne Bayern. Der bisherige Münchner Oberbürgermeister habe zwar „gewisse Großstadt-Ballerina-Tendenzen“. Die Freien Wähler würden es aber in einer Koalition mit SPD und Grünen schon schaffen, dass der ländliche Raum nicht vergessen werde, erklärte Aiwanger.
Christian Ude ist seit gut zwei Wochen als möglicher SPD-Herausforderer von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bei den kommenden Landtagswahlen in Bayern im Gespräch.
FW-Chef Aiwanger knüpft eine Beteiligung der Freien Wähler allerdings an Bedingungen. „Wenn wir uns für Rot-Grün entscheiden sollten, dann müssten sie von verschiedenen ideologischen Extrempositionen runter“, sagte Aiwanger. „Wir stehen für eine Politik der vernünftigen bürgerlichen Mitte und unser Ziel ist, aus der Mitte heraus mitzuregieren.“ Für den Fall, dass es trotz der Kandidatur des populären Ude nicht für eine Regierungsbeteiligung der Freien Wähler reichen sollte, gibt sich Aiwanger allerdings gelassen: „Dann werde ich mich auch nicht aus dem Fenster stürzen.“
Trotz des klaren Ja von Christian Ude zum Flughafenausbau will auch der oberbayerische SPD-Chef und Erdinger Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer eine Spitzenkandidatur des Münchner Oberbürgermeisters bei der Landtagswahl unterstützen. Es gebe zwar in dieser Frage einen "klaren Positionsunterschied", aber in 95 Prozent aller anderen für Bayern wichtigen Themen seien sie einer Meinung, sagte Schurer der Nachrichtenagentur dapd. "Eine Unterstützung von Ude würde bei mir an der Geschichte Flughafen nicht scheitern", betonte der bayerische SPD-Vize. Ude wäre seiner Meinung nach ein "super Spitzenkandidat für die SPD in Bayern".
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