Wetterdienst warnt: Minusgrade und glatte Straßen in der Silvesternacht
Fast ein halber Meter Neuschnee fiel bis Mittwoch mancherorts in Bayern. Vor allem im Bahnverkehr sorgte das an Silvester für Probleme. In der Nacht soll es nun kalt und glatt werden.
Der starke Schneefall hat Einsatzkräfte und Winterdienste am Dienstagabend und Mittwoch vielerorts in Bayern auf Trab gehalten. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Mittwochmorgen auf Anfrage von AZ-Online mitteilte, fielen etwa in Balderschwang im Oberallgäu in 24 Stunden gut 40 Zentimeter Neuschnee. In Buchloe (Ostallgäu) waren es knapp 20 Zentimeter, in Bobingen im Landkreis Augsburg 15. In München wurden bis Mittwoch rund 25 Zentimeter Neuschnee gemessen.
Vor allem im Bahnverkehr bereiteten die Schneemassen Probleme. Größere Beeinträchtigungen gab es im Allgäu sowie am oberbayerischen Alpenrand. Es gab Verspätungen und durch witterungsbedingte Weichenstörungen auch Zugausfälle. Die Bahnstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol bleibt nach dem Zusammenstoß einer Regionalbahn mit einem Lastwagen bis voraussichtlich Mitternacht gesperrt. Die Strecke Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald soll gegen 18 Uhr wieder freigegeben werden.
Straßenbahnen in München entgleist
Betroffen war auch der Münchner Nahverkehr, etwa die S-Bahn-Linien S7, S2, S8 und S3. Am Max-Weber-Platz entgleisten in der Nacht auf Mittwoch kurz nacheinander zwei Straßenbahnen. Im Stadtteil Pasing sowie auf der Theresienhöhe blieben Busse der MVG stecken. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Verletzt wurde niemand.
Verhältnismäßig ruhig blieb es hingegen im Straßenverkehr. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und Schwaben Nord ereigneten sich ab Dienstagnachmittag zwar vermehrt Kleinunfälle mit Blechschäden, auch standen hier und da Lastwagen quer, schwerere Unfälle blieben den Angaben zufolge aber aus. "Die Autofahrer haben sich offenbar gut auf die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt", so ein Sprecher in Kempten.
Flugbetrieb in München läuft normal
Entspannt ist die Lage auch am Flughafen München. Trotz starker Schneefälle wurde am Mittwoch kein Flug gestrichen, der gesamte Flughafenbetrieb läuft normal, wie ein Airportsprecher mitteilte. Es gebe lediglich einige kleinere Verspätungen, da die Maschinen vor dem Start enteist werden müssten.
Am Dienstag waren am Münchner Flughafen wegen des starken Schneefalls 45 Flüge gestrichen worden, rund 100 Flieger hatten bis zu einer Stunde Verspätung. Betroffen waren Inlands- und Europaflüge, die Langstreckenflieger konnten alle abheben.
Am Alpenrand soll es weiter schneien
Am Laufe des Mittwochs ließ der Schneefall in den meisten Teilen Bayerns nach oder hörte ganz auf. Im Allgäu und den südlichen Landkreisen in Oberbayern fielen örtlich noch bis zu 5 Zentimeter Neuschnee. Am östlichen Alpenrand hingegen, etwa für die Landkreise Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach, galten wegen des weiter starken Schneefalls bis zum Nachmittag Unwetterwarnungen. An der Kampenwand in den Chiemgauer Alpen ging am Nachmittag eine Lawine ab. Laut Polizei waren aber keine Menschen betroffen und es wurden auch keine Straßen verschüttet.
In der Silvesternacht sollten sich Feiernde auf jeden Fall warm anziehen. Der DWD sagt Minusgrade vorher und warnt gleichzeitig vor glatte Straßen durch überfrierende Nässe oder Schnee. Die Temperaturen liegen zwischen minus 3 Grad in Augsburg, minus 7 Grad in Kempten und minus 13 Grad im Oberallgäu. An Neujahr soll es sogar noch etwas kälter werden. Dafür kann in Schwaben und im südlichen Oberbayern zeitweise die Sonne rauskommen. drs
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