Bayern rüstet auf: Mehr Schneekanonen und bessere Skilifte
München - Mehr Schneekanonen und modernisierte Liftanlagen sollen Bayerns Wintersportgebiete im Wettbewerb mit den anderen Alpenländern stärken. "Wir müssen konkurrenzfähig sein", sagte Wirtschaftsminister Otto Wiesheu am Donnerstag. "Unser Angebot ist noch verbesserungswürdig".
München (dpa/lby) - Mehr Schneekanonen und modernisierte Liftanlagen sollen Bayerns Wintersportgebiete im Wettbewerb mit den anderen Alpenländern stärken. "Wir müssen konkurrenzfähig sein", sagte Wirtschaftsminister Otto Wiesheu am Donnerstag in München. "Unser Angebot ist noch verbesserungswürdig", erklärte der CSU- Politiker weiter.
Neben Beschneiungsanlagen, moderneren und bequemeren Liften und Seilbahnen müsse auch ein breiteres Gastronomie- und Hotelangebot geschaffen werden. Gerade in der Kategorie der Top-Hotels gebe es zu wenig Häuser, so Wiesheu. "Da brauchen wir einige auf höherem Level." Und auch im Bereich der Seilbahnen sei "viel nachzuholen", sagte der Minister. Viele der Anlagen seien veraltet und im Vergleich zu den Bahnen in den anderen Alpenländern wie Österreich, Italien und Frankreich nicht mehr komfortabel genug.
Gleichzeitig betonte er, dass es bereits im bayerischen Alpenraum und den Mittelgebirgen einige Initiativen zur Verbesserung des touristischen Angebots für Winterurlauber gebe, wie zum Beispiel der Liftanlagen-Bau einer Münchner Firmengruppe am Spitzingsee. "Es gibt schon noch Lücken. Aber durch private Investoren ist schon einiges getan worden."
Ein Landtagsbeschluss vom 30. November erleichtert künftig den Einsatz von Schneekanonen auf Bayerns Skipisten und Loipen. Die Genehmigungspraxis sei flexibler geworden, betonte Wiesheu, es gebe auch keine zeitliche Beschränkung für die künstliche Beschneiung mehr. Damit könne die Qualität der bayerischen Skigebiete verbessert werden. Der Freistaat habe nach Ansicht Wiesheus viel aufzuholen. "Wir haben uns selbst aus dem Wettbewerb katapultiert mit falschen Vorgaben, wo man erst spät gemerkt hat, dass sie falsch sind", sagte er.
Die Ankunfts- und Übernachtungszahlen haben sich nach Angaben der Bayern Tourismus Marketing GmbH in der vergangenen Wintersaison positiv entwickelt. Von November 2003 bis April 2004 reisten 9,1 Millionen Urlauber in den Freistaat, das sind 4,2 Prozent mehr als in der Saison 2002/2003. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 1,3 Prozent auf 27 Millionen. Am gesamten Tourismus-Aufkommen in Bayern beträgt der Anteil des Wintertourismus rund 40 Prozent. "Es geht aufwärts", bilanzierte Bayern-Tourismus-Geschäftsführer Richard Adam.
Neben den Winterurlaubern, die in die bayerischen Alpen oder in die Mittelgebirge reisen, wollen sich Bayerns Touristiker künftig auch stärker um Interessenten für Städtereisen bemühen, die in der Adventszeit die Weihnachtsmärkte in den bayerischen Städten besuchen könnten. "Das kann man ausdehnen und breiter vermarkten", befand Wiesheu.
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