Münchner Stadtspitze beschließt: Kein Alkohol ab 22 Uhr
Die Stadt München hat den Inzidenzwert von 50 überschritten - und ist nun wieder Corona-Risikogebiet. Was das für Münchner Bürger bedeutet.
Die Münchner Stadtspitze erlässt wegen steigender Coronazahlen Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) besprach sich am Montagvormittag mit den beteiligten Behörden, wie es in der Stadtverwaltung hieß. Die Landeshauptstadt hatte in der Corona-Pandemie erneut die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen lag der Wert bei 50,6 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr).
Ab Mittwoch darf in Wirtshäusern und anderen Gaststätten nach 22 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Am nächsten Wochenende gilt an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.
Memmingen, Rosenheim und mehr: Diese Gebiete in Bayern sind Corona-Hotspots
Auch die Landkreise Regen und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Memmingen und Rosenheim in Bayern übersteigen derzeit den kritischen Wert. Seit Beginn der Corona-Krise haben die Gesundheitsämter laut RKI in der Landeshauptstadt München 12.592 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.
Virologen haben in den vergangenen Tagen vor neuerlichem exponentiellem Wachstum der Coronainfektionen gewarnt. Das bedeutet, dass sich die Fallzahlen jeweils alle paar Tage verdoppeln könnten. Derzeit stehen in Bayern noch ausreichend Behandlungskapazitäten auf den Intensivstationen zur Verfügung. Laut Intensivregister wurden am Montagvormittag lediglich 70 Covid-Patienten auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser behandelt, 1277 von insgesamt knapp 4300 Intensivbetten waren frei. Allerdings könnte ein ungebremster Anstieg der Coronazahlen sehr schnell zu einer Überlastung der Krankenhäuser führen.
Corona-Risikogebiet: Das gilt jetzt für München
München hatte bereits den Corona-Warnwert überschritten und in der Folge verschärfte Corona-Regeln umgesetzt. Der Stadt zufolge bleiben bis einschließlich Donnerstag Treffen im privaten und öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie nur in Gruppen von maximal zehn Personen gestattet.
Im Landkreis Fürstenfeldbruck müssen alle Schüler ab der fünften Klasse nun wieder Masken im Unterricht tragen. Das hatte das Landratsamt in einer Allgemeinverfügung angeordnete, die seit Samstag gilt. In München sind derzeit unter anderem Feiern und private Treffen mit mehr als zehn Menschen verboten. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen - wie Hochzeiten oder Geburtstagen - gilt eine Obergrenze von 25 Teilnehmern.
Eine denkbare weitere Maßnahme in den jeweiligen Kommunen wäre etwa die Einschränkung des Schulbetriebs mit einer teilweisen Rückkehr zum Heimunterricht, wie dies vor den Sommerferien praktiziert worden war. Einen neuerlichen Shutdown des öffentlichen Lebens wie im Frühjahr wollen alle politischen Ebenen wegen des damit verbundenen wirtschaftlichen Schadens vermeiden. (dpa)
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