Schlacke-Skandal macht sensibel
Der Schlacke-Skandal an der Bundesstraße 2 bei Meitingen (Kreis Augsburg) bietet den aktuellen Hintergrund: "Mineralische Abfälle" - Bodenaushub, Bauschutt, Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen und Hochöfen - bedürfen fachmännischer Behandlung. Auf den 9. Abfall- und Deponietagen des Kompetenzentrums Umwelt (Kumas) im Augsburger Landesamt für Umwelt (LfU) erörtern seit gestern 250 Experten aus ganz Deutschland dieses Thema.
"Umweltprobleme entstehen, wenn man etwas nicht beachtet", sagte LfU-Präsident Albert Göttle. In Meitingen sind Abfallprodukte eines Stahlwerks ohne die notwendigen Sicherungen beim Neubau der Bundesstraße 2 verwendet worden. Jetzt sickern hochgiftige Stoffe ins Grundwasser. Viele Bürger fordern, dass beim Ausbau der Autobahn A 8 auf Schlacke verzichtet wird.
Ministerialdirigent Ludwig Kohler vom Umweltministerium berichtete, dass pro Jahr 42 Millionen Tonnen mineralische Abfälle in Bayern anfallen - das Siebenfache der Hausmüllmenge (6,3 Mill. Tonnen). Zum Fall Meitingen äußerte er sich nicht. Kohler vertrat Staatssekretär Marcel Huber (CSU), der im Landtag präsent sein musste. Zuvor hatte acht Jahre lang der seinerzeitige Minister Werner Schnappauf die Tagung mit einer Rede zu allen aktuellen Umweltthemen eröffnet.
Bei den Müllgebühren in Bayern reicht laut Kohler die Spanne von 100 bis 250 Euro pro vierköpfiger Musterfamilie. Die Kommunen sollen nun zu einem "Benchmarking" (Vergleich) eingeladen werden, um die Unterschiede zu verringern.
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