Söder-Plan: Söder will mit Idee Bevölkerungsschwund auf dem Land stoppen

Die Bevölkerung in Bayern wird immer älter. Innerhalb von gut zwanzig Jahren hat sich das Durchschnittsalter der Bayern von 38,6 auf 42,5 Jahre erhöht. Auch die Zahl der Menschen über 99 Jahre ist gestiegen, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte.

Über fünf Prozent der Bevölkerung Bayerns älter als 80

Bei der Volkszählung im Jahr 1987 gehörten knapp 500 Menschen zu dieser Gruppe; 2011 waren es 3000. Auch die Zahl der über 80-Jährigen ist drastisch gestiegen: Von etwa 361 000 auf jetzt gut 625 000 - das sind 5 Prozent der gesamten Bevölkerung.

Im Durchschnitt am ältesten sind die Oberfranken: Auf 1000 Erwerbsfähige im Alter zwischen 20 und 64 Jahren kommen dort nur 306 junge Menschen unter 20 Jahren. Das entspricht einem Jugendquotienten von 30,6 Prozent. Entsprechend war in Oberfranken der Altenquotient mit 34,7 höchsten. Er gibt an, wie viele Senioren ab 65 Jahren auf 100 Menschen zwischen 20 und 64 Jahren treffen.

Im bundesvergleich schaut Bayern gar nicht so alt aus

Um den Bevölkerungsschwund in wirtschaftlich schwachen Landkreisen Nord- und Ostbayerns zu stoppen, kündigte Finanzminister Markus Söder (CSU) unterdessen eine Verlagerung von Staatsbehörden von München aufs Land an. "Wir glauben, dass das ein sehr ehrgeiziges Projekt sein wird, vielleicht eines der größten seit 30 Jahren", sagte Söder am Donnerstag in München. "Wir glauben, dass wir damit den ländlichen Raum massiv stärken." Bis zur Sommerpause soll es einen fertigen Plan geben.

Im Bundesvergleich schaut Bayern allerdings gar nicht so alt aus: Der Altenquotient war in Bayern mit 31,8 geringer als im Bundesdurchschnitt mit 33,8. Und der Jugendquotient lag im Freistaat mit 31,5 über dem Bundeswert von 30,3. Innerhalb Bayerns ergab sich für den Regierungsbezirk Schwaben sogar ein Jugendquotient von 33,7. (dpa/lby)