Bayern: So viele Touristen wie noch nie
In Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen in Bayern haben in der ersten Jahreshälfte 2010 so viele Gäste übernachtet wie noch nie.
In Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen in Bayern haben in der ersten Jahreshälfte 2010 so viele Gäste übernachtet wie noch nie. Von Januar bis einschließlich Juni wurden 12,5 Millionen Übernachtungsgäste gezählt - das waren 6,5 Prozent oder fast 450.000 mehr als im Vorjahreszeitraum und rund 250.000 mehr als im bisherigen Rekordhalbjahr Januar bis Juli 2008. Das teilte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) am Donnerstag in München mit. Zeil hofft jetzt für das Gesamtjahr 2010 auf einen neuen Gästerekord.
Die Zahl der ausländischen Gäste stieg in der ersten Jahreshälfte um 14,8 Prozent auf 2,8 Millionen. Die Niederländer machten unverändert die größte Gruppe aus, dicht gefolgt von den US- Amerikanern. Die größten Zuwächse gab es bei Touristen aus Großbritannien (+ 22 Prozent), Russland (+ 30 Prozent) und vor allem aus den arabischen Golfstaaten (+ 38 Prozent).
Die Zahl der Übernachtungen zwischen Aschaffenburg und Berchtesgaden stieg weniger deutlich als die Zahl der Gäste um 3,6 Prozent von 33,3 auf 34,4 Millionen. Auch die Umsätze im Beherbergungsgewerbe stiegen nach Angaben Zeils um 3,7 Prozent.
Die Landtags-CSU kündigte an, den Tourismus in Bayern weiter ankurbeln zu wollen - unter anderem mit höherer Qualität, einem besseren Marketing und einer Modernisierung der Infrastruktur. Ein entsprechendes Konzept stellten Wirtschaftsausschuss-Chef Erwin Huber und der tourismuspolitische Sprecher Klaus Stöttner vor. "Wir brauchen eine breit angelegte Qualitätsoffensive", sagte Huber.
Konkret ruft die CSU die Hoteliers dazu auf, mehr zu investieren, sich um eine Sterne-Klassifizierung zu bemühen und attraktive Internetauftritte aufzubauen. Bislang seien 62 Prozent der bayerischen Hotels noch nicht online buchbar, beklagte Stöttner. "Wer nicht online ist, den gibt es nicht auf der Welt."
Die Bergbahn-Betreiber ruft die CSU auf, ihre Anlagen zu modernisieren und Schlepplifte durch Sessel- oder Gondelbahnen zu ersetzen. Schlepplifte, von denen es in Bayern mehr als 750 gebe, seien heutzutage kein passendes Angebot mehr. Fördern will die CSU auch einen weiteren Ausbau von Beschneiungsanlagen. "Der Wintersport muss auch im eigenen Land attraktiv bleiben", heißt es in dem Papier.
Verbesserungsbedürftig ist nach Einschätzung der Landtags-CSU das Tourismus-Marketing. "Das muss besser koordiniert werden", sagte Huber. Insbesondere plädiert die CSU dafür, die Tourismus- Regionalverbände schlagkräftiger aufzustellen. Nötig sei eine bessere Zusammenarbeit auf allen Ebenen, auch im kommunalen Bereich. Viele Städte und Gemeinden müssten hier "kleinkariertes Kirchturmdenken überwinden", betonte Stöttner. Dies nütze allen.
Auch die Qualität der Ausbildung will die CSU steigern. Unter anderem spricht sich die Fraktion dafür aus, unter dem Dach der Hochschule München eine "Hochschule für Tourismusmanagement" einzurichten. Zudem setzt die Landtags-CSU auf einen weiteren Ausbau des heute schon boomenden Gesundheitstourismus im Freistaat. dpa
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