Praxis Dr. Rendite: Wie Investoren immer mehr Arztpraxen erobern
Plus Investoren kaufen sich munter ins Gesundheitssystem ein, besonders betroffen ist Bayern. Karl Lauterbach wollte dem ein Ende setzen. Doch passiert ist nichts.
"Die Medizin von heute hat Dollarzeichen in den Augen", sagt ein Augenarzt, der bis vor Kurzem in Bayern tätig war. Er will anonym bleiben. Zu groß ist die Angst vor Gerede bei Kollegen und Investoren. Über Letztere redet eigentlich niemand aus der Branche offen. Gemeint sind Finanzinvestoren, die das Gesundheitssystem als Geldanlage entdeckt haben und Millionengewinne erwirtschaften.
Die Politik will dem einen Riegel vorschieben. In seltener Eintracht kritisieren sowohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) als auch seine bayerische Amtskollegin Judith Gerlach (CSU) die Investoren. Gerlach sieht deren Profitorientierung als "Gefahr für Patientinnen und Patienten". Sie fürchtet, dass "bei Behandlungen ein stärkerer Fokus auf umsatzsteigernde Leistungen gelegt" werde. Lauterbach nannte die Investoren gar "Heuschrecken" und verkündete schon zu Weihnachten 2022: "Profitorientierte Ketten von Arztpraxen feiern wahrscheinlich ihr letztes schönes Weihnachten."
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Es ist wie beim Wohnungsmarkt. Mangelnde Bautätigkeit der Kommunen führt haupsächlich zum Steigen der Mieten, weil das Angebot knapper wird. Man muss froh sein, dass private Investoren wenigstens überteuerten Wohnraum bauen und so ein Stück weit den Druck aus dem Markt nehmen. Man kann sie nicht zwingen, Geld in Projekte mit negativer Rendite zu stecken. Mit völlig sinnlosen Abgaben wie z.B. der Grundsteuer treibt die Politik die Baukosten in die Höhe.
Um es mal schonungslos ehrlich zu sagen: Private Investoren treten bei der Grundversogung dort auf den Plan, wo die Politik versagt hat, ausreichende Kapazitäten zu schaffen. Wenn man den Investoren Knüppel zwischen die Beine wirft, ziehen sie ihr Kapital halt wieder zurück. Ein Gesundheitsminister, der dieses Klientel als "Heuschrecken" beschimpft, muss er sich die Frage gefallen lassen, ob sein Posten richtig besetzt ist.
Beim Wohnungsbau sparen und an den teuren Mieten noch die Steuer veranlagen, mehr als WIN würde ich sagen.
Aber ich würde nicht von Grundversorgung mit "anspruchsvoller Wohnqualität" und "ruhiger Lager mit hohem Freizeitwert" sprechen. Ebenso auch nicht bei Wohnungen mit "Investitionssicherheit".
Es gibt genug teure Wohnungen für Gutverdiener. Singles und kinderlose Ehepaare können den Schrott der 70er beziehen...für ebenso teures Geld.