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re:publica 2018
04.05.2018

Die Suche nach dem guten Internet geht weiter

Besucher von Europas größter Digitalkonferenz, der re:publica in Berlin. Mehr denn je stand sie unter dem Eindruck des Traums von einem demokratiefördernden Internet.
Foto: Jens Kalaene, dpa

Das Internet erfährt zunehmend eine problematische Wahrnehmung. Wie man auf der Medienkonferenz re:publica über Lösungen diskutiert.

Knapp 10.000 Besucher sind in diesen Tagen in Berlin bei der re:publica. Europas größte Digitalkonferenz steht mehr denn je unter dem Eindruck des Traums von einem „guten“, einem gewissermaßen sauberen, einem demokratiefördernden Internet. Kein Wunder. Nach Facebook-Datenskandalen, möglicherweise manipulierten Wahlkämpfen in den USA und einem via Twitter regierenden US-Präsidenten ist es schwierig, die dunkle Seite des Netzes zu ignorieren.

Fast 30 Jahre nach den Entwicklungen, die das Internet – wie wir es kennen – ermöglichten und prägten, ist das Netz sehr groß und sehr mächtig geworden. Und manchmal, diesen Eindruck haben viele, auch sehr böse. Es gibt mit Amazon, Facebook, Apple und Microsoft vier Weltkonzerne, die einen beträchtlichen Teil des kommerziellen und populären Internets unter sich aufgeteilt haben. Die Reaktion der re:publica-Macher darauf: 2018 lautet deren Motto „POP“. Was nicht nur, aber eben auch die Abkürzung von „power of people“, die „Macht der Menschen“ bedeuten soll. Oder anders gesagt: Holen wir uns das Internet wieder zurück!

Das gute statt das böse Internet, vielleicht sieht es mal so aus: Netzaktivist und re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl bringt ins Gespräch, dass man vom Rundfunkbeitrag für die Sender ARD und ZDF von monatlich 17,50 Euro je Haushalt ja zehn Prozent abzweigen könnte. Mit diesem Geld könnte man dann eine Art öffentlich-rechtliches Facebook aufbauen. Eine Plattform, auf der die Menschen miteinander kommunizieren, ohne permanent ausspioniert und mit Werbung und Kampagnen zugemüllt zu werden. Und der ZDF-Fernsehrat Leonhard Dobusch spricht von seiner Idee einer „Internet-Intendanz“: Gute Inhalte und gesammeltes Wissen für alle sozusagen. Die Internet-Intendanz würde eine öffentliche Plattform betreiben – und diese wiederum die Mediatheken von ARD und ZDF ersetzen.

re:publica 2018: Keine Antworten zum guten Internet

Es fehlt also keineswegs an Vorstellungen, wie so ein gutes Internet aussehen könnte. Zumindest theoretisch. Aber wie soll das praktisch umgesetzt werden? Darauf findet sich auch bei der re:publica keine befriedigende Antwort. Es stellt sich das Gefühl ein: So ganz genau weiß man es eben nicht. Weil auch Deutschlands Digital-Avantgarde gefangen ist im Widerspruch zwischen dem, was schön wäre und der Realität. Und so kann man beobachten, wie Markus Beckedahl vehement für mehr Datenschutz plädiert, während gleichzeitig zahllose Fotos und Texte zu Beckedahls Vortrag bei Facebook und bei Twitter gepostet werden. Überhaupt landen in diesen drei Konferenztagen Unmengen von Bildern und Videos auf den Social-Media-Servern dieser Welt.

Aber war zum Beispiel Facebook nicht das Unternehmen, das eben noch am Pranger stand? Von dem Beckedahl forderte, man müsse über eine Zerschlagung nachdenken? Mangels Alternativen diskutiert das Publikum öffentlich bei Facebook weiter. Denn: Man kann schon woanders als bei Facebook posten. Liest dann halt bloß keiner.

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Dennoch eignet sich die re:publica ziemlich gut als Indikator für das Unbehagen mit dem Netz. Wie das in den vergangenen Jahren immer größer wurde, so wurde es auch die Digitalkonferenz, die 2007 noch ein „Bloggertreffen“ war. Die Zahl der prominenten Redner ist hoch. Inzwischen gehört es auch für Bundesminister zum guten Ton, sich bei dieser Versammlung von Menschen sehen zu lassen, die mit „Netzgemeinde“ nur unzureichend beschrieben ist. Und diese Netzgemeinde, die den Möglichkeiten des Internets teils euphorisch begegnete, ist skeptisch geworden.

Auch das zeigt sich im Konferenz-Motto „POP“. Es steht neben „power of people“ für „pop the bubble“, was heißen soll: Bringt die Filterblase zum Platzen! Schließlich hat man das Phänomen Filterblase in den vergangenen Jahren zunehmend als Problem ausgemacht: Wenn jeder einzelne im Netz nur noch von einem Algorithmus gesteuert die Informationen erhält, die vermeintlich zu seinem Weltbild passen – wie soll es dann echten Dialog geben?

Wie komplex die Sache mit den Filterblasen ist, veranschaulichen ausgerechnet die Macher der re:publica selbst, wenn auch unfreiwillig. Vor dem Konferenzgelände stehen am ersten Tag ein paar uniformierte Soldaten der Bundeswehr. Samt Flyern und einem Transparent: „Zu bunt gehört auch grün.“ Hintergrund: Man sei auf der re:publica unerwünscht, beklagt die Bundeswehr, die dort, wie andere auch, als Aussteller auftreten wollte. Warum daraus nichts wurde, darüber existieren unterschiedliche Versionen. Die Veranstalter argumentieren: Besucher könnten sich durch den Anblick von Uniformen gestört fühlen, die Bundeswehr als Gast auf der Konferenz widerspreche den Grundsätzen der re:publica. Was auf der Konferenz zu einer Debatte darüber geführt hat, wie es zusammenpasse, dass die re:publica sich gerne als ein Hort von Toleranz und Freiheit darstellt, ihre Macher beim Anblick von ein paar Soldaten aber reichlich schmallippig werden.

re:publica 2018: Traum vom guten Internet bleibt unerfüllt

Was sonst noch los war? Publizist Sascha Lobo erklärt in seiner jährlichen Grundsatzrede wortreich, für welche Gesellschaft er kämpfen wolle (sehr tolerant und frei soll sie sein). Der akademische Popstar Professor Bernhard Pörksen erläutert, warum Filterblasen aus seiner Sicht gar nicht existieren (was recht theoretisch klingt und anderen Forschern widerspricht). Oder ZDF-Moderatorin Dunja Hayali sowie ARD-Tagesschau-Chef Kai Gniffke gestehen pflichtschuldig ein, dass Journalisten sicher nicht immer alles richtig gemacht hätten in den vergangenen Jahren.

Wie man eine digitale Gesellschaft wieder ins Gespräch miteinander bringen, wie man die „große Gereiztheit“ (Pörksen) etwas abkühlen lassen kann – das wissen auch sie nicht genau. Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut nicht. Der räumt ebenfalls Versäumnisse ein und beantwortet die Frage danach, ob man das ZDF überhaupt noch brauche, wenig überraschend mit „Ja“. Immerhin: Dunja Hayali ist die Einzige, die immer wieder deutlich fordert, dass man auch mit Menschen sprechen müsse, die komplett andere Meinungen vertreten, als man das selbst tut. Hayali macht das regelmäßig, sowohl im „echten“ Leben als auf ihren Facebook- und Twitterkanälen. Wer die oftmals beleidigenden Reaktionen auf ihre Veröffentlichungen sieht, der ahnt, dass es noch ein weiter Weg bis zu einer anständigen Debattenkultur sein könnte.

Fazit der diesjährigen re:publica: Sie war, einmal mehr, debatten- und facettenreich. Eine ernüchternde Erkenntnis gibt es allerdings: Der Traum vom insgesamt guten, sauberen, demokratiefördernden Internet bleibt bis auf Weiteres unerfüllt. Zumindest bis zur re:publica 2019.

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