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  3. Glött: In Glött können Kinder ihre Trauer mit Hilfe von Pferden bewältigen

Glött
10.02.2021

In Glött können Kinder ihre Trauer mit Hilfe von Pferden bewältigen

Diese Islandpferde warten nur darauf, Kindern mit schweren Schicksalsschlägen wieder Lebensmut zu schenken.
Foto: Vanessa Polednia

Ein Paar aus Glött hat mit „Wind in der Mähne“ einen Ort geschaffen, an dem Kinder und Jugendliche mit Hilfe von Islandpferden ihre Trauer bewältigen können.

Jedes der fünf Islandpferde auf dem naturnahen Hof „Seelengrübchen“ in Glött hat seinen eigenen Charakter – und einen passenden Namen. So heißt der treue Vinur, Isländisch für Freund, nicht aus Zufall genau so. Die Tiere stehen im Januarschnee, im Hintergrund weht die rot-blaue Fahne Islands. Die Heimat der Kleinpferde scheint in diesem Moment am verschneiten Aschberg ganz nah. Die Tiere gehören Christine Strasser-Harr. Gemeinsam mit ihrem Mann Erwin Reitmeier hat sie Großes mit den Islandpferden vor. In Kooperation mit Sylvia-Maria Braunwarth, vom Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst, hat die Strasser-Harr die Tiergestützte Begleitung „Wind in der Mähne“ erarbeitet. Kinder und Jugendliche, die diese bald in Anspruch nehmen können, haben ein gemeinsames Schicksal oder Erlebnis: Sie sind schwer krank. Oder ein nahe stehendes Familienmitglied ist schwer krank oder gestorben.

Für die Landkreise Dillingen, Günzburg, Donau-Ries und Neu-Ulm sei dieses neue Projekt einzigartig. Das sagt Koordinatorin Sylvia-Maria Braunwarth, die deswegen kaum erwarten könne, die Hofpforte für ihre Schützlinge zu öffnen. Am 5. März soll es so weit sein. „Keiner kann was für die Einschränkungen, aber ich halte es nur schwer aus, den Kindern nichts anbieten zu können“, sagt die Koordinatorin. Trauergespräche seien zwar weiterhin möglich, aber vor allem zu den Kleinsten könne man durch Tiere einen besonderen Zugang finden. Das Pferd helfe dem Menschen, Ängste zu überwinden, Blockaden zu lösen und das Selbstwertgefühl zu steigern.

Die Idee, mit ihren Islandpferden jungen Menschen zu helfen, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben, kommt nicht von ungefähr.„Das Reiten wirkt heilsam auf Körper und Seele der Kinder und Jugendlichen“, sagt Strasser-Harr. Sie fügt hinzu: „Pferde spiegeln deren innere Zustände und machen das Unsichtbare sichtbar.“ Als sie ihre eigene Tochter, völlig unbeschwert auf dem Rücken eines Islandpferdes reiten sah, war ihr klar, dass sie sich dies auch für jene Kinder wünschte, die das Schicksal hart getroffen haben.

Bei der Glötter Regens-Wagner-Einrichtung

Als Palliativfachkraft betreut die tatkräftige Frau eine Wohngruppe gleich nebenan, bei der Glötter Regens-Wagner-Einrichtung. Die Frau mit dem sympathischen westallgäuerischen Einschlag ist aber auch Reitlehrerin, Seelsorgerin und Kinder- und Jugendhospizbegleiterin. Letztere Ausbildung endete, wie üblich, mit einem Abschlussgespräch, das zur Idee für „Wind in der Mähne“ führte. „Christine Strasser-Harr wollte gerne etwas mit Pferden machen“, erinnert sich Braunwarth, die von Anfang an von der Idee begeistert war. Der Projektname erklärt sich so: Die Kinder sind verschiedenen Widrigkeiten des Lebens ausgesetzt – Krankheit und Tod bestimmen ihren Alltag. Der Wind schlägt ihnen ins Gesicht und möchte sie nach hinten drängen. Wind in der Mähne gibt ihnen jedoch Rückenwind und lässt sie nach vorne schauen.

Seit September tüfteln Braunwarth und das Glötter Ehepaar an der Umsetzung des Projekts. Toiletten und ein Aufenthaltsraum in Form eines renovierten Bauwagens wurden geschaffen. „Jetzt muss noch alles gut versichert werden, die Pferde, die Ehrenamtlichen und das Gelände, die Kinder …“, zählt die Koordinatorin auf, deren Schützlinge bereits in den Startlöchern stünden. „Da sind zum Beispiel vier Kinder, zwischen sechs und 14, deren Vater kürzlich gestorben ist. Die dürfen im März mit der tiergestützten Begleitung beginnen.“

Erwin Reitmeier und Christine Strasser-Harr aus Glött stehen mit Hund Cariño vor dem Eingang ihres Islandpferdehofs „Seelengrübchen“.
Foto: Vanessa Polednia

Das Ehepaar aus Glött ist voller Tatendrang, aber Strasser-Harr betont, dass sie und ihr Mann weiterhin Vollzeit arbeiten werden. Doch jeden ersten und und dritten Freitagnachmittag im Monat können ein bis zwei Kinder oder Jugendliche, nach Absprache mit dem Malteserhilfsdienst auf den Hof. Für eine kurze Zeit vergessen sie dann dort ihre Sorgen. In der Natur und im Zusammensein mit den Tieren bekommen die Teilnehmer ganz zwanglos Zugang zu ihren eigenen Gefühlen und werden zu mehr Selbstvertrauen ermutigt.

Um den Heranwachsenden ihre volle Aufmerksamkeit schenken zu können, wird es nur Einzelreitstunden geben – „da zum Beispiel Schattenkinder im Alltag oftmals untergehen“, meint die Ehrenamtliche. Als Schattenkinder werden die Kinder bezeichnet, die im Schatten ihrer chronisch kranken oder behinderten Geschwister stehen. Diese erhalten naturgemäß mehr Aufmerksamkeit der Eltern.

Ein roter Hühnerstall

Während ein Kind mit Frau Strasser-Harr reitet, kann sich ein anderes Kind mit Erwin Reitmeier auf dem Gelände bei den anderen Tieren aufhalten, im Garten mithelfen oder einfach im Miteinander die Natur genießen. Einen leuchtend roten Hühnerstall, „Raga Hús“ getauft, gibt es bereits. Ein Hahn namens Raga und Hennen sollen demnächst folgen. Der freundliche Mann an der Seite Strasser-Harrs ist Handwerker aus Leidenschaft, Natur- und Tierliebhaber und freut sich ebenfalls auf die leuchtenden Kinderaugen. Für sein neues Ehrenamt absolviert er den Malteser-Grundkurs „Trauernde Kinder und Jugendliche begleiten“.

Zweimal im Jahr soll auch es eine Wochenendfreizeit mit Übernachtung und Verpflegung geben. Die Malteser wollen hierfür Zelte aufstellen, Unterhalter einladen und die Verpflegung stellen. Dementsprechend sei man beim Hilfsdienst für Spenden sehr dankbar. Schließlich sei das Angebot für die Eltern kostenfrei, damit das Abschiednehmen nicht an der Größe des Geldbeutels scheitert.

Für erkrankte Kinder und Jugendliche

Heute, am 10. Februar, ist der bundesweite „Tag der Kinderhospizarbeit“. Seit 2006 soll dadurch auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien aufmerksam gemacht werden, auf die Inhalte der Kinderhospizarbeit und ihre Angebote hinweisen sowie ehrenamtliche und finanzielle Unterstützer mobilisieren.

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