Das größte Osternest der Welt in Lauingen ist wieder gefüllt
75.000 bemalte Eier und fünf Rieseneier locken erneut Besucher auf den Marktplatz von Lauingen. Das Nest ist nicht nur eine touristische Attraktion.
Es gibt kleine Osternester - und große Osternester. Und dann gibt es da noch das weltgrößte Osternest. Und das steht wo? Nein, nicht etwa irgendwo in einer Weltmetropole, sondern direkt in unserer Heimat, im Herzen Lauingens. Was in den Familien schon eine sehr lange Tradition hat, ist am Marktplatz in der Albertus-Magnus-Stadt inzwischen ebenfalls zur Tradition geworden. Bereits seit 2007 wird das Zentrum der Stadt dabei zu einem Schauplatz für das Osternest der Superlative.
Lauinger Osternest: Jedes der Rieseneier ist ein Unikat
Organisiert wird das Ganze vom Verein "Kulturmarkt Lauingen", der eigenen Angaben zufolge immer noch den Weltrekord für das "größte Osternest der Welt" hält. Und dabei ist nicht nur die Größe beeindruckend. Mit einer Fläche von etwa 315 Quadratmetern hat es einen Durchmesser von 20 Metern. Aufgebaut wird es aus Reisigbündeln, die ringförmig aufgeschichtet werden. Gefüllt ist es mit 75.000 bemalten Eiern normaler Größe und fünf Rieseneiern aus Gips und Styropor, von denen jedes 2,25 Meter hoch ist und etwa 300 Kilogramm wiegt. Jedes davon ist ein Unikat, das von dem in Lauf an der Pegnitz geborenen Künstler Nils-Udo 2005 ursprünglich für die Bundesgartenschau in München entworfen wurde und später vom Kulturmarkt gekauft und von Künstlern von Gundelfingen, Dillingen, Höchstädt, Wertingen und Lauingen gestaltet worden sind.
Als der Vereinsvorsitzende Anton Grotz die Veranstaltung eröffnet, tummeln sich trotz des äußerst unfreundlichen Aprilwetters bereits Dutzende von Zuschauern auf dem Marktplatz, genießen das angebotene Essen und Trinken. Grotz begrüßt die Politprominenz, die sich am Marktplatz eingefunden hat, darunter Landrat Markus Müller als Schirmherrn der Veranstaltung, die Landtagsabgeordneten Georg Winter und Fabian Mehring, Bezirksrat Johann Popp, den Höchstädter Bürgermeister Gerrit Maneth, den Gundelfinger Zweiten Bürgermeister Roman Schnalzger und den JU-Kreistagsfraktionschef Manuell Knoll.
Der Kulturmarkt-Vorsitzende bedankt sich bei den vielen Helfern und Helferinnen, die diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben. Der Verein zeige damit aber auch eindrucksvoll, wie der Marktplatz, richtig gestaltet, zum Mittelpunkt der Stadt werden könne, während sich der Stadtrat von Lauingen noch Ideen und Ratschläge einholen müsse. Das Osternest sei nicht nur eine touristische Attraktion, es habe auch einen wichtigen sozialen Aspekt, betont Grotz. Denn die rund 75.000 Eier, die das Nest zieren, wurden im Rahmen von Therapiebehandlungen in der Schönklinik in Bad-Aibling von Patienten und Patientinnen, die an Demenz erkrankt sind, und von Bewohnern und Bewohnerinnen der Elisabethenstiftung in Lauingen in einer Therapie gestaltet. Die Schmückung des Eierbaums sei zudem nur möglich durch die Mithilfe der umliegenden Kindergärten, die mit ihren Kindern rund 400 Eier bemalt haben. Jedes davon also ein Unikat.
Bis zum 16. April sind das Osternest und der Osterbaum zu sehen
Als der Eierbaum dann von einem historischen Traktor zum Marktplatz gefahren wird, wird er musikalisch begleitet von der Lauinger Fanfare Brass Band, die auch im weiteren Verlauf der Veranstaltung die Zuhörer mit mehreren Musikeinlagen erfreut. Dem Traktor folgt ein Zug von rund 250 Eltern mit Kindern. Anschließend beobachten alle Anwesenden mit Spannung, wie der Eierbaum mit vereinten Kräften aufgestellt wird. Darunter auch Daniel und Anna Kränzle mit ihren beiden Söhnen Adrian und Noah. Adrian hat in der Kinderkrippe ebenfalls ein Ei für den Baum bemalt und stolz steht er mit strahlenden Kinderaugen unter dem Baum und sucht gemeinsam mit seinen Eltern sein Kunstwerk. Eine gebürtige Donau-Rieserin ist extra aus Würzburg angereist, um das Osternest anzuschauen und anschließend noch ihrer alten Heimat einen Besuch abzustatten. Zu sehen sind der Eierbaum und das Osternest noch bis zum 16. April. (EG)
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