Im Landkreis fehlen Sozialwohnungen
Menschen mit wenig Einkommen müssen lange auf eine staatlich geförderte Bleibe warten
Aichach-Friedberg Bis zu einem Jahr kann die Suche nach einer Sozialwohnung dauern. Wer unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt, bekommt zwar einen Wohnberechtigungsschein für den Bezug einer staatlich geförderten Bleibe. Bis zum tatsächlichen Einzug ist dann aber noch Geduld gefordert, denn das Angebot an günstigem Wohnraum im Wittelsbacher Land ist knapp.
„Die Länge der Wartezeit hängt von vielen Faktoren ab“, sagt Torsten Schmitt, stellvertretender Sachgebietsleiter des Wohnungswesens beim Landratsamt Aichach-Friedberg. Wer eine Kündigung für seine aktuelle Bleibe erhalten hat, werde beispielsweise bevorzugt. Dann lasse sich vielleicht innerhalb von zwei oder drei Monaten etwas finden. Schwierig hätten es dagegen Menschen, die in einer bestimmten Gemeinde wohnen möchten.
Auch die Größe der Familie beeinflusst die Wartezeit stark. „Besonders für Singles und Großfamilien ist es schwer, passende Objekte zu finden“, sagt Schmitt. Die wenigen Wohnungen mit der angemessenen Größe seien bei einer Vergabe meist wieder für Jahre belegt.
Insgesamt gibt es im Landkreis rund 450 Sozialwohnungen – überwiegend in Friedberg, Aichach, Mering und Kissing. Über 150 davon gehören der Baugenossenschaft Aichach und der damit zusammenhängenden kreiseigenen Wohnbau GmbH. Deren Geschäftsführer Max Rössle sagt: „Der Bedarf ist eigentlich viel größer.“ In ganz Deutschland nimmt die Zahl der staatlich geförderten Wohnungen ab. „Im Landkreis ist der Bestand zumindest stabil “, sagt Rössle.
Die Regierung von Schwaben fördert den Bau von Sozialwohnungen mit günstigen Darlehen. Im Gegenzug darf der Eigentümer für einen bestimmten Zeitraum nur die Miete eintreiben, mit der sich die Bewirtschaftung genau abdecken lässt. Diese Verpflichtung kann bis zu 25 Jahre gelten. Rössle sagt: „Das Modell ist für Leute nicht attraktiv, die Geld mit der Wohnung verdienen möchten.“ Er fordert daher von der Politik attraktivere Förderungen. „Außerdem müssen die bürokratischen Hürden abgebaut werden, die vor allem für private Investoren viel zu hoch sind“, führt er fort.
Die Wohnbau GmbH des Landkreises hat in Kissing gerade neun neue Sozialwohnungen fertiggestellt. In Aichach sind im kommenden Jahr bis zu 20 weitere geplant. „Außerdem bereiten wir ein Projekt in Mering vor“, sagt Rössle. Der Bau beginne aber frühestens 2015.
Das Augenmerk liegt auf der Sanierung
Die Stadt Friedberg besitzt knapp 60 eigene Sozialwohnungen. „Wir merken, dass die Nachfrage steigt“, sagt der städtische Pressesprecher Frank Büschel. Bis zum kommenden Jahr lege Friedberg aber das Augenmerk auf die Sanierung der bestehenden Anlangen. Erst wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wolle sich die Stadt Gedanken um Neubauten machen. "Diese Woche
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