Enttäuschung pur: Mering verliert Pokal-Finale gegen Aystetten trotz Führung
Früh geht der SV Mering im Finale des Kreispokals gegen Cosmos Aystetten in Führung. Am Ende bekommt das junge Team vom Favoriten die Grenzen aufgezeigt.
In der Bezirksliga Süd sind sie bereits zweimal aufeinandergetroffen in der Saison 2023/24. Am Ende stand in den Partien zwischen dem SV Mering und dem SV Cosmos Aystetten jeweils ein Unentschieden. Somit sprach gestern im dritten Duell der laufenden Runde wieder einiges für ein knappes Resultat zwischen den beiden Bezirksligisten. Doch die Gäste aus Aystetten wollten von derlei Überlegungen nichts wissen, sie demonstrierten vielmehr diesmal ihre Überlegenheit und setzten sich mit 4:1 Toren klar durch.
Georg Resch, der Vorstand des SVM, war zu Beginn der Begegnung angetan vom Interesse der Besucher: „Es ist mega, dass so viele kommen auf unsere neue Anlage. Dabei haben wir kaum Werbung gemacht.“ Nachher konnte er sich freuen über das Lob aus dem Mund von Günther Behr, der als Verbandsfunktionär sich nicht nur angetan zeigte vom Stadion, sondern auch von der Organisation. 400 Zuschauer hatten Eintritt gezahlt. Die Fußballer des SV Mering waren gestern nicht nur vom Resultat her die Verlierer dieses Endspiels. Für sie ist der Pokaltraum zu Ende gegangen. Nachdem sie 2023 aus der Landesliga absteigen mussten, steht bereits fest, dass sie in der nächsten Saison ebenfalls der Bezirksliga angehören werden. Dann allerdings wollen sie sich wieder eine Etage höher orientieren.
Mering startet eigentlich nach Maß in das Spiel – und verliert den Faden
Eitel Freude herrschte dagegen im Lager der Gäste. Sie erhielten einen symbolischen Siegerscheck von Toto Bayern über 1000 Euro. Noch viel wichtiger dürfte die Aussicht sein, dass die Cosmonauten weiter im Pokalrennen verbleiben. Noch ist unklar, auf welchen Gegner sie in der nächsten Runde treffen werden. Dass sie am liebsten 1860 München als Zugpferd begrüßen würden, das steht außer Frage. Allerdings dürften alle anderen Kreispokalsieger den gleichen Wunsch hegen. Also wird das Los entscheiden. Einen attraktiven Kontrahenten wird Aystetten, das durchaus noch darauf hoffen darf, dass in Kürze die Rückkehr in die Landesliga gelingt, wohl kaum zu Hause empfangen. Dafür reicht die Anlage nicht. In Neusäß als möglichen Ausweichort wird der SV eher nicht anklopfen. Gersthofen könnte eine realistische Möglichkeit werden oder das Rosenaustadion.
Die Hausherren verzeichneten einen Auftakt nach Maß. Torjäger Sebastian Kempf besorgte die 1:0-Führung. Doch kaum war der Jubel darüber verklungen, als auf der Gegenseite Stefan Simonovic zum ersten Mal zuschlug. Dass der schnelle Ausgleich auf sein Konto ging, war alles andere als eine Überraschung. Schließlich zählt Simonovic seit Jahren zu den gefährlichsten Angreifern im weiten Umfeld. Nach einer knappen Stunde war er ein zweites Mal erfolgreich, ehe für ihn bereits Feierabend war. Er wurde ausgewechselt, weil er dem Trainer etwas „platt“ erschien.
Trotz Rückstand: Meringer resignieren nicht – und kassieren in der Nachspielzeit das vierte Tor
Außerdem war er bereits verwarnt worden. Raphael Marksteiner war kaum auf dem Platz, als er das 1:3 erzielte. Das war bereits mehr als eine Vorentscheidung. Meringer Fans skandierten wiederholt: „Alle auf die Neun.“ Damit meinten sie den eingewechselten Torgaranten, der auf seine Art antwortete: mit dem 1:4 per Freistoß in der Nachspielzeit. Da war die Abwehrmauer der Meringer schlecht platziert. Es sagt einiges über die Qualitäten des Siegerteams aus, dass zuerst Simonovic und danach sein „Ersatz“ Marksteiner je zweimal erfolgreich waren.
Die Meringer hatten keineswegs resigniert, als Aystetten nach dem Doppelschlag auf die Siegerstraße eingebogen war. Die Hausherren machten vielmehr ordentlich Druk, kamen auch noch zu einer Reihe von Szenen, die einen Treffer wert gewesen wären. Doch ein Tor wollte ihnen nicht mehr glücken.
In der 70. Minute gewährte Schiedsrichter Erhan Özcan den Akteuren eine Trinkpause – sicher kein Luxus am bisher wärmsten Tag des Jahres. Übrigens war der Neutralen beim Pokalfinale vor einem Jahr zwischen dem TSV Dinkelscherben und dem TSV Aindling (0:1) bereits mit von der Partie, damals als Assistent an einer Linie. In der Nachspielzeit schloss er gestern Patrick Wurm, den Spielertrainer des Siegers, wegen einer Unsportlichkeit für zehn Minuten aus. Diese hektische Szene mit einer Rudelbildung war im Grunde genommen unverständlich, weil zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung längst gefallen war.
Aufstellung SV Mering: Ioannou, Krebold (63. Niemi), Friedl, Manfreda (78. Kerber), Ahmeti (9. Gottwald, 57. Ahmeti), Danowski, Schwab, Kempf, Fuchs (63. Weißenböck), Pegoraro, Ebeling (78. Fischer)
Aufstellung SV Cosmos Aystetten: Mrozek, Isufi, Burda (69. Marjanovic), Simonovic (59. Marksteiner), Mijailovic, Mader (65. Iovane), Heckel, Brummer (59. Ullmann), Krug, Wurm, Makowski (79. Schäfer)
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