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  3. Münsterhausen: Masken-Affäre: So denken die Menschen in Nüßleins Heimat über die Bundestagswahl

Münsterhausen
26.09.2021

Masken-Affäre: So denken die Menschen in Nüßleins Heimat über die Bundestagswahl

Wie denken die Menschen in der Heimat von Georg Nüßlein nach der Masken-Affäre über die Bundestagswahl?
Foto: Bernhard Weizenegger/Collage AZ

Mit der Masken-Affäre hat Georg Nüßlein seine Heimatgemeinde in die Schlagzeilen gebracht. Hat das Auswirkungen darauf, wie die Menschen dort über die Bundestagswahl denken?

Ein schwarzer Falter hat sich ins Wahllokal in Münsterhausen verirrt. Ein Omen? Während er flatternd den Ausgang sucht, sitzen unten an sechs Wahlkabinen die Münsterhauserinnen und Münsterhauser und machen ihr Kreuzchen. Sie suchen nicht mehr, sie bestimmen die Richtung. Dieser Wahlsonntag ist in Münsterhausen auch deshalb ein besonderer, weil ein Sohn der Marktgemeinde auf unrühmliche Art berühmt geworden ist: Gegen Georg Nüßlein (CSU) wird im Zuge der Masken-Affäre ermittelt.

Herzlich Willkommen zur Wahl: Die Girlande haben die Münsterhauser noch vom ersten Schultag hängen lassen.
Foto: Julia Greif

Münsterhausens Bürgermeister Haider sagt, das Wahlergebnis werde entsprechend ausfallen

Münsterhausens Bürgermeister Erwin Haider sitzt auf einer Gitterbank vor dem Wahllokal. Er sagt, die Grundstimmung im Ort sei entsprechend: "Man ist enttäuscht von ihm. Es kennt ihn ja jeder, er ist ja ein Münsterhauser." Das werde sich auch im Wahlergebnis zeigen, auch wenn sonst jeder Wähler seine eigenen Probleme habe. Aber heute sei die Stimmung gut. Er klopft extra noch mal auf die Holzbank gegenüber, damit das so bleibt. Heute wird er als Wahlvorsteher noch viel zu tun haben.

Münsterhausens Bürgermeister Erwin Haider.
Foto: Julia Greif

759 Wählerinnen und Wähler, knapp mehr als die Hälfte der Personen im Wählerverzeichnis, haben Briefwahl beantragt, deshalb rechneten die Wahlhelfer nicht mit einem großen Ansturm. Doch um 11 Uhr, nach dem Gottesdienst, und nach dem Mittagessen gegen 14 Uhr kommt immer wieder ein Schwung in die Turnhalle, die heute als Wahllokal dient. "Es ist richtig viel los", stellt Haider fest. Doch bevor die Münsterhauserinnen und Münsterhauser ihre Stimme in die Urne werfen können, müssen sie an Schriftführer Joachim Pichler vorbei: Der gleicht den Wahlschein mit der Liste der Wähler ab.

Wie viele andere nutzen Sieglinde Jörg und Wolfgang Bayer den Rest des Sonntags für einen Ausflug.
Foto: Julia Greif

Viele kommen schon am Vormittag, um den Tag noch zu nützen. Bereits um 10 Uhr halten Sieglinde Jörg, 62, und Wolfgang Bayer, 58, mit ihren schwarzen E-Bikes vor dem Wahllokal. Nach der Wahl geht es direkt weiter auf eine Radtour Richtung Dinkelscherben. Die Stimmung im Ort, sagen sie, würden sie gar nicht so mitbekommen. Sie wählt, weil sie nur dann an der Politik etwas ändern könne. Zu Georg Nüßlein sagt Jörg: "Der geht doch unter, menschlich und finanziell nicht. Aber politisch hat er sich ins Abseits bugsiert und das ist richtig so." Bayer pflichtet ihr bei: "Vor allem, wenn Sie daran denken, wie lange ein Normalsterblicher arbeiten muss, um das zu verdienen."

Viele Jahre hatte die CSU in Münsterhausen hohe Werte – und nun?

1486 Personen stehen in Münsterhausen im Wählerverzeichnis. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik lag die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen seit 1994 um die 70 Prozent. Nachdem sie 2009 und 2013 auf unter 70 sank, stieg sie bei der vergangenen Bundestagswahl auf 78,1 Prozent. Dabei war die CSU immer die stärkste Kraft. Dies blieb auch vor vier Jahren so, auch wenn sie mit 48,7 Prozent der Zweitstimmen ein wesentlich schlechteres Ergebnis als in den Jahrzehnten davor einfuhr.

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Und nun? Katharina Wiest kommt mit ihren Kindern Franziska, 3, und Kaspar, 1, ins Wahllokal. Zum Fall Nüßlein gebe es im Ort solche und solche Meinungen. "Es ist nicht richtig gewesen. Aber wer weiß, was in den anderen Parteien los ist, wo es noch nicht rausgekommen ist?", gibt sie zu bedenken. Die 30-Jährige geht aus Überzeugung wählen: "Das gehört dazu. Sonst darf man sich nicht beschweren, dass die Politik ist, wie sie ist. Ich kann wenigstens ein kleines Stück beitragen." Dann fährt sie wieder nach Hause, im landwirtschaftlichen Betrieb häckselt die Familie heute Mais.

Die Bundestagswahl in Münsterhausen wird öfter zum Familienausflug. Wie bei Katharina Wiest und ihren Kindern Franziska und Kaspar.
Foto: Julia Greif

Zwei Familien sind nach der Wahl auf den Spielplatz hinter der Schule gegangen. Lucia Mehr, 36, zieht ihren Sohn Max an der Seilbahn hoch. "Mir ist es schon wichtig, zu wählen", sagt die Lehrerin. Sie unterrichtet unter anderem Sozialkunde am Ringeisen-Gymnasium. Ihren Schülern predige sie das jeden Tag. Deshalb hat sie ihren Sohn auch zur Wahl mitgenommen: "Damit der sieht, dass das normal ist, dass man wählen geht." Auf kindgerechte Weise habe sie ihm auch die Wahl erklärt: "Da stehen verschiedene Menschen auf einer Liste und wir dürfen aussuchen, wen wir am nettesten finden."

Auf Georg Nüßlein angesprochen, sagt sie: "Ich kenne Herrn Nüßlein persönlich." Ob die Leute sauer auf ihn seien, sei aber ganz unterschiedlich. Ihr Verhältnis zur CSU sei "immer noch gut, tatsächlich. Aber auch das hat mit meiner Sozialisation zu tun. Mein Vater war überzeugter CSU-Wähler, mein Onkel war lange in der Partei. Und ich finde, dass sie mit der Corona-Krise gut umgegangen ist." Sie hofft, dass bei der Wahl eine stabile Regierung herauskommt.

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Manche machen sich mehr Gedanken über die Wahl als vor der Masken-Affäre

Mario Schäffler und Lara Klein kommen gerade aus dem Wahllokal. Schäffler sagt, er sei gespannt auf die Ergebnisse. Klein sagt: "Man hat sich auch mehr Gedanken gemacht als die vergangenen Jahre, weil so viel los ist, mit Corona und so. Es gibt viele wichtige Themen." Bezüglich Nüßlein sei der Ort eher gespalten, sagt Schäffler: "Manche sehen das sehr kritisch, was da gelaufen ist, andere eher gelassen." Er sehe das Ganze eher kritisch: "Diese finanzielle Bereicherung hätte nicht sein müssen." Wegen der Masken-Affäre habe er sich auch mehr Gedanken gemacht als sonst bei der Wahl.

Mario Schäffler sieht einiges kritisch, was im Zuge der Maskenaffäre gelaufen ist.
Foto: Julia Greif

Bei dieser Wahl ist Ingrid Scholz mit 83 Jahren wohl eine der älteren. "Ich habe Verwandte in der DDR gehabt und sehe nicht ein, warum viele nicht wählen gehen", sagt die in Weiß gekleidete Dame. Sie habe auch ihre Familie dazu genötigt, wählen zu gehen.

Einige kommen in Jeans, andere in Jogginghose an die Wahlurne. "Ihr seid ja fesch, hab ihr euch schön gemacht?", fragt Wahlhelfer Robert Hartinger und strahlt Walter und Rita Mansky an. Sie wartet im Dirndl vor der Wahlurne, ihr Mann folgt. Rita Mansky war heute bereits Firmhelferin in Edelstetten, nach der Wahl geht es noch auf eine Geburtstagsfeier.

Die bestangezogenen bei der Wahl in Münsterhausen: Walter und Rita Mansky
Foto: Julia Greif

Bei dieser Wahl sind viele auch das erste Mal dabei. Stand 31. Dezember 2019 machen laut Angaben des Bundeswahlleiters die 18- bis 24-Jährigen aber gerade einmal acht Prozent der Bevölkerung im Wahlkreis Neu-Ulm aus. Eine Erstwählerin ist zum Beispiel Sarah Drechsel: Die 19-Jährige hat sich die Wahlprogramme durchgesehen, und auch wenn sie nicht gefunden hat, was sie interessiert, ist sie zum Wählen gegangen: "Weil jede Stimme zählt."

Ein neues Graffito über Georg Nüßlein und Alfred Sauter ist aufgetaucht

Um viertel vor vier haben 390 Menschen ihren Stimmzettel vor Ort in die Wahlurne geworfen. In der Heimat von Georg Nüßlein ist derweil ein neues Graffito über ihn und Alfred Sauter im gleichen Stil wie das bereits entfernte aufgetaucht, berichtet der stellvertretende Bürgermeister Manfred Alt, der Haider am Nachmittag abgelöst hat. Diesmal auf der Südseite der Münsterhauser Umgehung.

Das neue Graffiti auf einer Überführung über die neue Ortsumgehung von Münsterhausen
Foto: Bernhard Weizenegger

Doch nicht alle haben nur die Wahl im Kopf: Auf dem Fußballplatz gegenüber der Schule machen sich die Fußballspieler des Vereins bereit für die Abfahrt. Es geht gegen Lauingen. Die meisten, die schon 18 sind, haben per Brief gewählt. Wie der 18-jährige Yannick Greiner: "Politik ist nicht so meins, aber wählen gehen ist wichtig", findet er, bevor er ins Auto einsteigt.

Die Wahlbeteiligung lag im Markt Münsterhausen laut vorläufigem Ergebnis bei 80,2 Prozent. 467 Menschen hatten ihre Stimme an der Urne abgegeben, 725 per Brief gewählt. Haider sagte dazu auf Nachfrage unserer Redaktion: "Ich bin sehr überrascht, dass so viele Menschen das in Anspruch genommen haben und wählen gegangen sind." CSU-Direktkandidat Alexander Engelhard holte laut vorläufigem Ergebnis 38,2 Prozent der Erststimmen. Zum Vergleich: Georg Nüßlein erreichte bei der Wahl 2017 58,4 Prozent.

Anmerkung: In diesem Text wurde ein Zitat falsch wiedergegeben. Dies bitten wir zu entschuldigen. Wir haben den Fehler korrigiert.

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