Ohne Freiwillige geht es nicht
Die geplante Aussetzung der Wehrpflicht ab dem 1. Juli 2011 dürfte viele sozialen Einrichtungen in die Krise stürzen. Denn ohne Wehrpflicht gibt es auch keinen Zivildienst. Mit einem neuen Bundesfreiwilligendienst möchte die Bundesregierung dafür sorgen, dass soziale Einrichtungen nicht zusammenbrechen (GZ berichtete). Im Kreis Günzburg gibt es Zustimmung zu den Plänen der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), aber auch große Zweifel.
Für den Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Werner Tophofen, ist klar: "Wir können auf Zivis nicht verzichten." Beim BRK-Kreisverband sind im Behindertenfahrdienst, Rettungsdienst und im Altenheim St. Michael in Krumbach 18 junge Menschen beschäftigt. "Sollten die Zivis ganz wegfallen, hätten wir allein beim Fahrdienst jährlich 100 000 Euro mehr an Personalkosten", hat Tophofen ausgerechnet. Er glaubt, dass nicht viele einfach so für den Bundesfreiwilligendienst zu gewinnen seien. Dazu müsse man Anreize schaffen. Freiwillige müssten bei der Vergabe von Ausbildungs- und Studienplätzen (Verkürzung der Wartezeit) und bei Stipendien Vorteile bekommen. Ob Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) - wie man das Kind nenne, sei nebensächlich. Ohne zusätzliche Helfer gehe es jedenfalls nicht. "Wenn man gänzlich hauptamtliches Personal einsetzen muss, werden die sozialen Dienste immer teurer", warnt Tophofen.
Ein Beispiel, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr bereichernd sein kann, liefert Stephanie Holl aus Schneckenhofen ab. Seit Oktober arbeitet die Abiturientin in der Günzburger Kreisklinik. Sie hilft Patienten beim Waschen, holt Bettwäsche, misst den Blutdruck, bringt Blutproben ins Labor. Die 19-Jährige wusste noch nicht genau, was sie nach dem Abitur studieren will. Und weil auch Medizinerin eine Option sei, biete ihr das Krankenhaus die Gelegenheit, das Berufsfeld zu testen. "Mir gefällt es hier sehr", sagt Holl.
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