Kindersegen und Tragödie dicht beieinander
Das schlechte Wetter ist überstanden, Experten bescheinigen den Vögeln ein gutes Jahr
Bei vier Brutstätten sind die Weißstörche im Verbreitungsgebiet der Illertisser Zeitung gut vertreten, eigentlich gibt es sogar fünf Orte. Doch ausgerechnet im „Storchenwinkel“ Unterroth, das nicht umsonst landläufig so bezeichnet wird, hat es heuer nicht geklappt. Wie der Betreuer Franz Rendle beobachtete, hat offenbar das Nachbarpaar aus Oberroth immer wieder auftauchenden Neuankömmlingen das Revier streitig gemacht. Insgesamt meldet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ein gutes Storchenjahr, wobei rund um Illertissen für Aufregung gesorgt ist.
Denn Kindersegen und Tragödie liegen dicht beieinander, sogar im geografischen Sinne. Letztere ereignete sich vergangenen Donnerstag im Illertisser Stadtteil Tiefenbach, wie Annemarie Bürzle erzählen kann. Von ihrem Wohnhaus direkt neben dem Kirchturm hat sie einen guten Blick auf die Vögel und hält nach ihnen Ausschau, wie es unter Nachbarn üblich ist. Und so hat sie miterlebt, wie ein einzelner Storch dem Hausherrn das Revier streitig machte. Eine Stunde lang wurde erbittert gekämpft, bis der Rivale den Horst mit dem darin sitzenden Weibchen angriff und das etwa drei Tage alte Storchenkind auf die Erde warf. Dann hob er ein zweites hoch, ließ es aber wieder zurück ins Nest fallen. Dem Anschein nach hat es den Angriff überlebt und wird weiterhin gefüttert. „Man steht machtlos da unten“, ergänzt Sohn Raimund Bürzle, „wir hatten sogar überlegt, ob sich der Angreifer mit Glockenläuten vertreiben ließe“. Wie eine Ballonfahrt über den Kirchturm von St. Antonius gezeigt hat, lagen sogar drei Eier im Nest, wobei es sich um das selbe Storchenpaar handelt wie letztes Jahr. „Es war deutlich zu sehen, dass es sich zu Hause fühlte und sofort mit dem Nestbau begonnen hat“, so Raimund Bürzle. In den Vorjahren kamen Störche nur zur Rast vorbei.
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