Testlauf für den Supergau
Über 100 Einsatzkräfte aus der Region proben für den Fall einer Atomkatastrophe am Gundremminger Kernkraftwerk. In einer Notstation können 1000 Menschen pro Tag versorgt werden.
Das Mädchen gehorcht, ein Mann im Schutzanzug lässt ein gelbes Gerät, das an einen Handstaubsauger erinnert, am Körper der Jugendlichen entlang gleiten. Arme, Kopf, Schultern. Es ist ein Geigerzähler, er misst die Radioaktivität, also die Stärke einer Verstrahlung. Das typische Knacksen und Piepsen ist dabei nicht zu hören. Der Ton ist ausgestellt – um die Patienten nicht in Panik zu versetzen, falls das Messgerät anschlägt. Es zeigt keine Zahl, nur ein Signal, ob ein Grenzwert überschritten ist oder nicht. Das macht es für die Retter einfacher, die Patienten zu sortieren.
Die konkrete Dosis ist später Sache der Ärzte, sagt Thomas Käufl aus Ichenhausen, der Leiter der hiesigen Notfallstation. Sie wird von Feuerwehren aus den Kreisen Günzburg und Neu-Ulm unterhalten und ist eine von 14 in Bayern, in Schwaben gibt es drei. Ihre Aufgabe: Dekontamination, also das Entgiften. Im Ernstfall sollen Bürger behandelt werden, die mit gefährlicher Strahlung in Kontakt gekommen sind. Das könnten bei einer schweren Havarie am Atomkraftwerk in Gundremmingen (Kreis Günzburg) viele sein: 15000 Menschen leben in einem Umkreis von wenigen Kilometern um das Kraftwerk herum, sie müssten die in Notfallplänen so genannte „Zentralzone“ innerhalb von sechs Stunden verlassen. Den Umkreis mit einem Radius von 20 Kilometern um Gundremmingen rechnen Katastrophenschützer als „Mittelzone“ – in dieser wohnen 160000 Bürger. Hier konzentriert sich die Evakuierung auf die von der Strahlungswolke bedrohten Gebiete, erklärt Johann Mayer von der Regierung von Schwaben. „So einen Kreis bekommt man nicht leer.“
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