Kindliche Freude auch auf die fünfte Olympia-Reise

VonPit Meier

Laichingen Nur noch wenige Tage bis zu den Olympischen Winterspielen und die Hektik nimmt zu. Das Gespräch mit Horst Schöll wird immer wieder vom Telefon unterbrochen. Diesmal geht es um die Mütze der Skiläuferin Kathrin Hölzl. Irgendetwas passt noch nicht mit der Farbe. Horst Schöll wird auch das noch hinkriegen, bevor er am kommenden Sonntag selber für knapp drei Wochen nach Vancouver fliegt. Für den 51-jährigen Geschäftsmann aus Dornstadt hat Olympia nichts von seinem Reiz verloren. "Die Biathletin Magdalena Neuner freut sich wie ein kleines Kind auf ihre ersten Olympischen Spiele", weiß Schöll: "Mir geht es genauso, obwohl es für mich schon die fünften Winterspiele sind."

Horst Schöll kennt sie alle, die Protagonisten des Wintersports und sie kennen ihn. "Mit Vor- und Nachname und Haarfarbe", sagt Schöll. Von Biathlet Tobias Angerer bis zu Skispringer Martin Schmitt. Vor genau zehn Jahren hat Schöll in Laichingen seine Firma "s.cool sports" gegründet und seitdem behauptet er sich erfolgreich gegen die nur scheinbar übermächtige Konkurrenz mit dem kleinen Häkchen, der springenden Raubkatze und den drei Streifen. Das Geheimnis seines Erfolgs: Schöll fertigt Trikots, Jacken, Handschuhe, Bälle und vieles mehr auf Bestellung, ganz genau nach Wunsch und wenn es sein muss auch sehr kurzfristig. Sein Unternehmen erwirtschaftet inzwischen einen Jahresumsatz von drei Millionen Euro und im Zweifelsfall liefert der Chef die Ware selber aus. Die Mützen für die Biathleten Simon Eder, Magdalena Neuner, Andrea Henkel und Martina Beck hat Schöll am Sonntag mit im Gepäck und wird sie direkt vor Ort in Kanada an die Athleten übergeben.

Der frühere Fußballer des SSV Ulm 1846 und ehemalige deutsche Vizemeister mit der Langlaufstaffel ist seit Jahrzehnten in der Welt des Wintersports unterwegs und zu Hause. Am vergangenen Wochenende noch Skifliegen in Oberstdorf und am Sonntag selber in den Flieger nach Vancouver. "Mehr als insgesamt fünf bis sechs freie Tage habe ich in einem Olympiawinter nicht", sagt Schöll.

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