Der Kampf des Stadtrats gegen die Prostitution
Landsberg Es war ein prägendes Jahrzehnt für die kleine Stadt am Lech, ein Neuanfang auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Viele Wege der folgenden Jahre wurden zwischen 1945 und 1955 vorgezeichnet. Etwa die Entwicklung zur Garnisonsstadt, in der die Ansiedelung von Industrie im bayernweiten Vergleich eher zurückhaltend vorangetrieben wurde. Eine von vielen Weichenstellungen, die der Historiker Dr. Stefan Grüner von der Universität Augsburg in seinem Vortrag "Die Stadt im neuen Staat. Wiederaufbau und Neuanfang in Landsberg" im Foyer des Stadttheaters aufzeigte.
Die Stunde Null stellte auch die Landsberger vor große Herausforderungen. Die Kampfhandlungen hatte die Stadt beinahe unbeschadet überstanden - einzig die beiden Lechbrücken waren zerstört worden. Deren Wiederaufbau zog sich in die Länge. Zu allem Überfluss riss ein Hochwasser die neue Sandauer Brücke mit sich. Doch das logistische Problem der Überquerung des Flusses war nur eines von vielen, wie Stefan Grüner sagte. Der starke Zuwachs der Bevölkerung führte zu Engpässen bei der Beschaffung von Nahrung, Kleidung und Wohnraum. So mussten vor allem Vertriebene in Baracken leben, Wohnungen und Häuser Einheimischer wurden beschlagnahmt und anderen Familien zugeordnet.
Die großen Probleme des Alltags hatten zur Folge, dass die Militärregierung relativ schnell eine sachliche Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung suchte. Die Amerikaner legten nach Ansicht von Stefan Grüner bei der Demokratisierung mehr Wert auf Beratung und Überzeugung. Zu tun hatten sie dabei in der Regel mit Männern, die auch schon während der Weimarer Republik politisch aktiv waren. Die Kommunalpolitiker versuchten, überparteilich und sachlich zu arbeiten. Die Abkehr der Wähler von den beiden Volksparteien CSU und SPD war laut Grüner auch in Landsberg zu beobachten. Die Bayernpartei und die Verbände der Vertriebenen profitierten davon.
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