Tödlicher Bahnunfall in Gerlenhofen: Identität des Radfahrers steht fest
Ein Radfahrer wird am Bahnübergang in Gerlenhofen erfasst und tödlich verletzt. Die Identität des Toten war zunächst unklar. Ein Hinweis half nun der Polizei.
Nach dem erneut tödlichen Bahnunfall am Sonntag am unbeschrankten Bahnübergang in Gerlenhofen hat die Polizei nun die Identität des Toten geklärt. Bei ihm soll es sich um einen 57-Jährigen aus dem Kreis Neu-Ulm handeln. Das teilen die Ermittlungsbehörden nun mit.
Wie berichtet, soll der Mann gegen 17 Uhr offenbar trotz blinkendem Rotlicht den Bahnübergang mit seinem Fahrrad überquert haben. Trotz einer Notbremsung habe der Lokführer des aus Richtung Senden kommenden Regionalzuges den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können.
Der Radfahrer wurde frontal erfasst und war sofort tot. Das Fahrrad wurde nach rechts auf einen Feldweg geschleudert. Mehrere Hundert Meter weiter kam der notgebremste Zug zum Stehen. Rettungskräfte kümmerten sich auch um den Lokführer und die Fahrgäste im Zug. Drei Notfallseelsorger waren als Ansprechpartner für die Unfallzeugen vor Ort. Mit einem Ersatzbus konnten die Fahrgäste ihre Fahrt Richtung Ulm fortsetzen. Feuerwehrleute halfen beim Aussteigen aus dem Zug in den Schotter, außerdem sperrten sie die Unfallstelle gegen Neugierige ab.
Tödlicher Unfall in Gerlenhofen: Radfahrer war ohne Ausweis und Handy unterwegs
Zunächst war unklar, um wen es sich bei dem Toten handelte. Der Mann sei mit einem Rennrad mit Pedelec-Ausstattung unterwegs gewesen - ohne Ausweis oder Mobiltelefon. Daher vermuteten die Beamten, dass er aus der näheren Umgebung stammen könnte.
Aufgrund eines Zeugenaufrufs konnte der Verstorbene nach einem eingegangenen Hinweis sowie kurzen und intensiven Ermittlungen zur Person identifiziert werden, so die Polizei. Die Angehörigen seien anschließend über den tragischen Unfall informiert worden. Die weiteren, abschließenden Ermittlungen zum Unfallgeschehen dauern aber noch an. Die Neu-Ulmer Polizei bedankt sich in ihrer Mitteilung für die zahlreichen Informationen aus der Bevölkerung, die zur Identifizierung beigetragen haben.
Es ist der zweite tödliche Unfall an dem Bahnübergang binnen kürzester Zeit. Mitte Oktober des vergangenen Jahres starb eine 90-Jährige. In der Folge kam es auch im Stadtrat zu einer Debatte, wie es an dem Bahnübergang weitergehen soll. Im Gespräch war auch eine mögliche Schließung des Übergangs. Doch Polizei, Bahn und die Straßenverkehrsbehörde lehnen das ab. Ihr Argument: Das würde nur dazu führen, dass künftig Menschen einfach "wild" über die Gleise gehen, um sich einen langen Umweg zum zweiten Übergang im Norden von Gerlenhofen zu sparen. (AZ/krom)
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