Neue Donaubrücke bei Bertoldsheim wird früher freigegeben
Seit Wochen ist die Donaubrücke Bertoldsheim gesperrt. Doch jetzt wird der Neubau früher als gedacht fertig. Autofahrer brauchen im Herbst aber erneut Geduld.
Jetzt geht alles sehr schnell: Die neue Donaubrücke bei Bertoldsheim soll bereits Ende kommender Woche wieder für den Verkehr freigegeben werden. Damit wäre der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als Bauherr seiner Zeit voraus. Josef Gehring von der Bauabteilung im Landratsamt begründet den geänderten Zeitplan mit dem guten Baufortschritt. Außerdem stehe fest, dass die alte Kraftwerksbrücke ab sofort nicht mehr benutzbar ist. Leitplanken und andere Sicherheitseinrichtungen seien bereits abmontiert. Gehring: „Die alte Brücke ist jetzt Geschichte.“
Der Verkehr rollt also künftig nur noch über die brandneue Brücke. Als Freigabetermin fasst der Bauherr übernächsten Freitag, 11. August, ins Auge. Damit endet dann die Komplettsperrung nach knapp sechs Wochen. Seit 3. Juli waren davon insbesondere die Menschen aus der Region Burgheim und Rennertshofen belastet. 20 Kilometer Umweg über Marxheim und Rain müssen sich noch gut eine Woche auf sich nehmen.
Die Firma Strabag hat in Bertoldsheim die beiden Auffahrten Nord und Süd auf 800 Meter Strecke weitgehend fertiggestellt. Der 160 Meter langen Brücke selbst verpasste ein Arbeitstrupp vergangene Woche eine Schicht Gussasphalt. Die letzte Deckschicht soll am kommenden Montag aufgetragen werden. Das Geländer steht bereits fix und fertig, den Geh- und Radweg stellen die Arbeiter der Hauptfirma Mayerhofer aus Simbach am Inn noch fertig.
Die neue Bertoldsheimer Brücke steht auf drei Pfeilern direkt neben der alten Brücke. Vor dem Turbineneinlauf ist nur ein Pfeiler platziert, um die Wasserkraftnutzung wenig zu beeinflussen. Das Stahlverbundbauwerk ist angehoben worden, um mehr Durchlass für Schwemmgut zu erreichen. Die Bootsschleuse wird überbrückt, das Auslassbauwerk der Fischtreppe bleibt unbeeinträchtigt. Die Kurve in der Auffahrt im Süden von Burgheim her haben die Brückenbauer leicht abgeflacht – ein positiver Nebeneffekt für die Verkehrssicherheit. In der Vergangenheit sind in dieser Kurve immer wieder schwerste Unfälle passiert.
Donaubrücke Bertoldsheim: Nach zwei Jahren Bauzeit ist sie fertig
Den Vertrag zum Neubau hatte 2018 der damalige Landrat Roland Weigert mit den Eigentümern der Donau-Wasser-Kraft AG (DWK) unterzeichnet. Die DWK-Vorstände nannten die Brückenpläne „klug und vorausschauend“. Die 1967 eröffnete Kraftwerksbrücke sei schließlich in die Jahre gekommen.
Wenn man von Baubeginn im Sommer 2021 ausgeht, hat der Landkreis mit den beauftragten Firmen die Bertoldsheimer Donaubrücke in zwei Jahren fertiggestellt. Zehn Monate sind abzuziehen, denn jeweils im Winter/Frühjahr mussten die Arbeiten wegen des Vogelrastgebietes im Stausee eingestellt werden. Und während der Absenkung des Speichersees haben die Ingenieure aufwendige Vorkehrungen getroffen, um Fischverluste zu verhindern.
Die eingeplanten Kosten von rund 15 Millionen Euro würden im Wesentlichen eingehalten. Davon erwartet der Landkreis knapp zehn Millionen als Fördermittel vom Freistaat Bayern. Die Kosten für Abbruch und Neubau der alten Kraftwerksbrücke könnten steigen. Bisher kalkuliert der Bauträger eine Million Euro ein.
Auch wenn jetzt alles schneller als bisher geplant läuft, gibt es einen Wermutstropfen. Denn kaum, dass die neue Donaubrücke eröffnet ist, muss sie im Laufe der zweiten Septemberhälfte wohl alsbald wieder voll gesperrt werden. Denn nun muss die kleinere Betriebsbrücke abgerissen werden, und diese Arbeiten laufen weitgehend vom neuen Übergang aus. „Wenn dort einmal der Autokran steht, geht nichts mehr mit der Überquerung“, erklärt Ingenieur Josef Gehring.
Die Brücke müsse folglich noch mehrmals komplett gesperrt werden, Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger brauchen weiter Geduld. Im Herbst 2024 soll die kleine Betriebsbrücke – für Fußgänger, Radler und Betreiber Uniper – fertiggestellt sein. Und erst dann will der Landkreis sein gelungenes Brückenwerk einweihen.
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