Europäer erwarten grundlegende Wohlstandswende
Hamburg (dpa) - Die Europäer blicken sorgenvoll in die Zukunft und erwarten eine grundlegende Wohlstandswende mit weitreichenden Folgen. Das ist zumindest das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen.
Durchgeführt wurde die Untersuchung in den neun europäischen Ländern Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Russland, Spanien und der Schweiz. Danach befürchten die Menschen eine Preisexplosion der Güter des täglichen Lebens, insbesondere der Lebensmittel (61 Prozent) sowie eine größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich (57 Prozent) mit der Folge von Altersarmut (52 Prozent). Immer mehr Menschen werden in Zukunft auf Zweit- und Nebenjobs (50 Prozent) angewiesen sein oder gar "bis zum 75. Lebensjahr arbeiten müssen" (41 Prozent).
"Zukunftshoffnung können sich immer weniger Europäer leisten. Sie müssen erkennen, dass kein Land mehr allein in der Lage ist, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Globalisierung zu meistern", sagte der Leiter der Stiftung, Prof. Horst W. Opaschowski, in Hamburg. Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung müsse daher zur wichtigsten Zukunftsaufgabe europäischer Sozialpolitik werden. "Andernfalls werden die Sozialausgaben einen immer größeren Teil des Bruttoinlandsprodukts verschlingen auf Kosten von Wachstum, Innovation und technologischem Fortschritt", meinte der Zukunftsforscher. Die Ergebnisse der Studie sind auch als Buch mit dem Titel "Wie die Europäer ihre Zukunft sehen" im Primus Verlag erschienen.
Literatur: Reinhardt, Ulrich; Roos, George T.: Wie die Europäer ihre Zukunft sehen, Primus, ISBN: 978-3-89678-802-3, 29 Euro
Stiftung der Zukunft: www.stiftungfuerzukunftsfragen.de
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