Tatort-Star Axel Prahl erfüllt mit Kommissarrolle elterlichen Berufswunsch
Seinen Eltern wäre ein Job beim Zoll, beim Grenzschutz oder Polizei lieber gewesen, sagt Schauspieler Axel Prahl. Seine Berufswahl habe anfangs für Entsetzen gesorgt.
Schauspieler Axel Prahl hat mit seiner Rolle als Kriminalhauptkommissar Frank Thiel im Münsteraner Tatort über Umwegen einen elterlichen Berufswunsch erfüllt. „Meine Eltern hätten es lieber gesehen, dass ich zum Zoll, zum Bundesgrenzschutz oder zur Polizei gegangen wäre“, sagte der 61-Jährige der unserer Redaktion. Auch die Kriminalpolizei sei damals zur Debatte gestanden. Seine Eltern hätten damals auf berufliche Sicherheit gesetzt.
"Mein Vater selbst hatte sich, nach seiner Ausbildung zum Kfz-Schlosser, für einige Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet und sich nach seiner Dienstzeit zum Sachbearbeiter beim Arbeitsamt umschulen und verbeamten lassen“ sagte Prahl. „Ihm war diese Sicherheit immer sehr wichtig.“
Axel Prahl: Berufswunsch sorgte für Entsetzen
Sein Berufswunsch Schauspieler habe „daheim erst einmal für Entsetzen gesorgt“, erklärte der gebürtige Schleswig-Holsteiner. „Meine Eltern waren anfänglich gar nicht begeistert, dass ich mein Lehramtsstudium abbrach, um Schauspieler zu werden.“ Prahl, der in dem ZDF-Film "Extraklasse 2+“ einen Hilfslehrer spielt, konnte seine Eltern aber schnell mit seinem Beruf versöhnen. „Als ich zwei Jahre später in einer Hauptrolle einer Tourneetheater-Veranstaltung, in meiner ehemaligen Realschule, von der ich damals geflogen bin, an der Seite von Wolfgang Völz auftrat, war meine Ehre wieder hergestellt“, sagte Prahl. „Wolfgang Völz flimmerte damals als „Graf Yoster“ in der Serie „Mit Schirm, Charme und Melone“ und in „Raumschiff Orion“ über den Bildschirm, spielte in Stahlnetz-Verfilmungen mit und er war für meine Eltern ein großer Star“, sagte Prahl.
Dass er nicht Lehrer geworden ist, führt der Schauspieler auf das Schulsystem zurück: „Auf die Hierarchie an der Schule hatte ich, salopp gesagt, keinen Bock. Das war ja damals noch viel verkrusteter als heute. Wenn man da als junger Lehrer etwas verändern hätte wollen, wäre man aufgelaufen.“ Als Lehrer hätte Prahl trotzdem eher den strengen Pauker gegeben: „Eine gewisse Autorität muss man verkörpern, sonst fahren die Schüler schnell „Schlitten“ mit einem. Nur Kumpel und Best Buddy, damit macht man keine Punkte. Man muss auch mal den Finger in die Wunde legen können und sagen: Freund, so geht das nicht!"
Prahl hat Mitleid für die heutige Schüler-Generation
Die heutige Schüler-Generation bemitleidet der Schauspieler: „Ich finde die Situation an den Schulen gerade ziemlich grauenvoll. Da findet eine Art Vereinsamung statt. Es gibt keine Klassenfahrten mehr, kein soziales Miteinander. Das ist echt schade. Ich kann mich jetzt noch an meine Klassenfahrten erinnern. Auch die ersten Mädchengeschichten passieren.“ Das werde den Schülern heute alles genommen. (AZ)
Das gesamte Interview mit Axel Prahl finden Sie hier.
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