Der Augsburger Pflegeskandal: Wie es zum Millionenbetrug kam
Mehrere Augsburger Pflegedienste sollen für Betrug im großen Stil verantwortlich sein. Wie konnte es so weit kommen? Und wie laufen die Ermittlungen der Polizei ab?
Gut einen Monat nach der Groß-Razzia in acht Augsburger Pflegediensten gibt es bei den Ermittlungen neue Entwicklungen. Wie berichtet, geht es um den Verdacht, dass die Augsburger Unternehmen für Abrechnungsbetrug in großem Stil verantwortlich sein könnten. Die Ermittler haben Hinweise auf ein kriminelles Netzwerk, das Pflege- und Krankenkassen sowie Sozialhilfeträger um Millionen betrogen haben soll. Es geht vor allem um Pflegedienste, die sich vorwiegend an eine russischsprachige Zielgruppe richten und teils gezielt mit russischen Sprachkenntnissen werben.
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13 Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft. Es sind allerdings nicht mehr dieselben 13 Verdächtigen wie noch nach der Razzia im Oktober: Wie die Staatsanwaltschaft München I auf Anfrage mitteilt, ist eine Pflegedienstleiterin nicht mehr im Gefängnis. Der Haftbefehl gegen die Frau wurde außer Vollzug gesetzt, da keine Verdunkelungsgefahr mehr bestehe, heißt es von der Behörde.
Ein weiterer Beschuldigter ist dafür mittlerweile in Deutschland in U-Haft: Alexander F. (Name geändert), Geschäftsführer eines größeren Pflegedienstes der Stadt, hat in Spanien seinen Wohnsitz und konnte deshalb von den deutschen Ermittlern zunächst nicht festgenommen werden. Er hielt sich für die deutschen Ermittler bereit und blieb dafür in Spanien zunächst in Freiheit, bis LKA-Beamte ihn abholten und nach Deutschland überführten.
Die Ermittlungen dürften noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen: Die Kripo ist nun damit beschäftigt, Zeugen zu befragen und das beschlagnahmte Material auszuwerten. Teils versuchen die Anwälte der Verdächtigen aktuell, die Haftbefehle gegen ihre Mandanten außer Vollzug setzen zu lassen. Die Pflegedienste sollen durch falsche Angaben gegenüber den Sozialkassen einen Millionenschaden verursacht haben. In Augsburg sind 68 Beschuldigte im Visier der Behörden, 40 Verantwortliche von Pflegediensten und 27 Patienten sowie ein Arzt.
Die Hintergründe des Skandals beleuchten Jan Kandzora und Axel Hechelmann in der aktuellen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt".
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Wie konnte es so weit kommen?"
Diese Frage ist so überflüssig wie ein Kropf. Es war wohl Zeit endlich das C in der Berliner Parteizentrale zu klauen.
Hatten wir nicht vor einigen Jahren einen fast gleichen Betrugsskandal mit dem gleichen sprachlichen Hintergrund?
Und da kann so was gleich wieder nachwachsen und sich im gleichen Stil wiederholen?
Warum wird so ein Sumpf nicht wirklich trocken gelegt?
Braucht man da nicht so genau arbeiten - ist ja nur des Bürgers Geld?