Die bayerische Staatsregierung hat sich mit den verspäteten Corona-Testergebnissen eine große Panne geleistet. Das muss Ministerpräsident Söder aber nicht schaden.
Es liegt nicht nur am Hochsommer, dass die Debatte um das angebliche „Coronatest-Debakel“ arg überhitzt erscheint. Mancher Kommentar dazu liest sich, als habe der bayerische Ministerpräsident eigenhändig ein zweites Ischgl ausgelöst, oder vielleicht gar die ganze zweite Corona-Welle.
Diese hitzigen Reaktionen auf unbestreitbare Versäumnisse bei den Tests für Urlaubs-Rückkehrer hat sich Söder allerdings selbst eingebrockt. Bei allen jüngeren Verdiensten als Krisenmanager ist sich Söder in der Krise im Kern treu geblieben - der nun einmal auch aus einem durchaus beeindruckenden Talent zur Selbstinszenierung besteht.
Söder muss Lehren aus der Corona-Testpanne ziehen
Bekommt diese Inszenierung wie nun Risse, ist die (persönliche) Kritik umso lauter. Das muss gar nicht schlimm sein, wenn Söder daraus - wie er es in seiner Amtszeit als Ministerpräsident rasch vermochte - Lehren zieht: etwas weniger Belehrungen gegenüber anderen Bundesländern, etwas mehr Bereitschaft, seine eigenen Minister und Mitstreiter nicht nur dann mit ins Rampenlicht zu lassen, wenn es Negatives zu vermelden gibt.
Dass Söder jetzt - statt mit schönen Bildern von einer Wattwanderung im hohen Norden zu unterstreichen, dass er die ganze Bundesrepublik beglücken könnte - „Bayern geht vor“ twittert, ist durchaus ehrlich zu verstehen: Er weiß selber am besten, wie flüchtig Umfrage-Höhenflüge sein können.
Lesen Sie dazu auch:
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K. Brenner
Das ganze Getöse um den bayerischen Ministerpräsidenten und die sogenannte Testpanne verbirgt das eigentliche Problem unseres Landes: dass nämlich offensichtlich zwei Wochen Urlaub an der Sonne wichtiger sind als ein geregelter Schulbetrieb.
Das eine hat mit dem anderen nichts - aber auch wirklich nichts zu tun.
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"Hier" gibt es doch für jeden Geschmack etwas:
Lesen Sie auch "Die Corona-Panne in Bayern
entzaubert Markus Söder" von Rudi Wais
vom 13.08.
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Es ist nicht zu überlesen, dass der Kommentar auf ärgerliche Weise sehr söderlastig ist.
Der Kommentator ist ja ganz offensichtlich Anhänger des Politikers und Bewunderer der Selbstinszenierung.
Da haben Sie zu 100% Recht. Die AZ ist, und das ist nicht zu überlesen, was früher mal die Iswestija in der der UdSSR war (oder gibts diese Zeitschrift noch?)