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  3. CSU-Politikerin: Emilia Müller fordert Doppelspitze mit Frauen für CSU-Ortsverbände

CSU-Politikerin
18.01.2019

Emilia Müller fordert Doppelspitze mit Frauen für CSU-Ortsverbände

Die ehemalige bayerischen Sozialministerin Emilia Müller kämpft als Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes für mehr Frauen in der Politik.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Exklusiv Die ehemalige Sozialministerin kämpft in Bayern für mehr Frauen in Führungspositionen. Damit das auch in der CSU gelingt, hat sie ungewöhnliche Ideen.

Frau Müller, am Samstag werden viele Frauen in Bayern Hut tragen. Sie folgen einem Aufruf des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Was steckt dahinter?

Emilia Müller: Mit der Aktion „Wir ziehen den Hut!“ erinnern wir daran, dass Frauen vor 100 Jahren in Bayern erstmals wählen durften und gewählt werden konnten. Dieses Recht scheint uns heute selbstverständlich. Doch die Frauen mussten damals viele Widerstände und Hürden überwinden. Dem zollen wir als größter Frauenverband Bayerns außerordentlichen Respekt.

Gibt es diese Hürden und Widerstände nicht immer noch?

Müller: Ja, die gibt es. Und genau dagegen kämpfen wir als KDFB an. Es geht darum, dass Frauen die Gleichberechtigung, die ihnen per Gesetz zusteht, auch leben können. Es müssen mehr Frauen in Führungspositionen und in politische Ämter. Wir kämpfen dafür, dass sie gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Und dass sich Familie und Beruf besser vereinbaren lassen.

Der KDFB hat bundesweit rund 180.000 Mitglieder, allein in Bayern sind es 165.000 in 1500 Zweigvereinen.

Müller: Das sind mehr Mitglieder, als die CSU heute hat…

Ein gutes Stichwort: Ihre Partei, die CSU, ist nicht gerade führend bei der Frauenförderung. Sie waren Ministerin – und müssen jetzt weiter für die Frauenrechte kämpfen. Warum ist das heute überhaupt noch nötig? Warum sind so wenige Frauen in der Politik?

Müller: Weil Frauen zu wenige Möglichkeiten auf politische Ämter eingeräumt werden. Dabei hätten wir in der Bundesrepublik alle Chancen. Wir haben seit zwölf Jahren eine Bundeskanzlerin. Das ist inzwischen ganz selbstverständlich. Genauso gibt es kompetente Frauen, die Wirtschaftsministerin oder Finanzministerin sein können. Frauen können sehr gut mit Geld umgehen.

Immerhin ist inzwischen das Bundessozialministerium, früher eher klassische Frauendomäne, mit Hubertus Heil, also einem Mann, besetzt…

Müller: Das finde ich gut! Genauso gut finde ich übrigens seine Forderung, dass Hartz-IV-Empfänger für eine Sozialleistung eine Gegenleistung bringen müssen. Das ist richtig, auch wenn es einen Aufschrei gegeben hat. Aber es hätte einen noch viel größeren Aufschrei gegeben, wenn der Vorstoß von einer Frau gekommen wäre.

Emilia Müller, die ehemalige bayerische Sozialministerin und Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes, zieht den Hut vor den Vorreiterinnen der Demokratie.
Foto: Angelika Bardehle, KDFB

Zurück nach Bayern: Die Frauenquote im Landtag ist bei der letzten Wahl auf gerade einmal 27 Prozent zurückgegangen. Warum ist das so?

Müller: Ich glaube, dass die Parteien ihre Strukturen endlich überdenken müssen. Denn bei der CSU liegt’s an der Struktur. Sie gewinnt in der Regel alle Direktmandate in Bayern. Andere Parteien besetzen ihre Listen paritätisch, weil ihre Abgeordneten fast ausschließlich über die Listen in den Landtag einziehen. Eine Listenbesetzung Mann-Frau-Mann-Frau bringt bei der CSU wenig, weil eben die Direktkandidaten zum Zug kommen.

Dann müssen eben Frauen als Direktkandidatinnen aufgestellt werden…

Müller: Und genau hier hakt’s. Hier muss sich, wie gesagt, die Struktur der CSU verändern. Es stellt sich auch die Frage, ob eine Delegiertenversammlung überhaupt noch der richtige Ort ist, um Kandidatinnen und Kandidaten zu nominieren.

Was wäre die Alternative?

Müller: Die Alternative wäre, dass man an der Basis in den Ortsverbänden eine Doppelspitze aus einem Mann und einer Frau installiert. Dass man festlegt, wie groß der prozentuale Anteil an Frauen bei einer Delegiertenversammlung sein muss. Und dass auch in den Vorständen der Orts- und Kreisverbände ein bestimmter Prozentsatz an Frauen vertreten sein muss – so, wie es im Übrigen in den Bezirksverbänden und im Landesverband schon der Fall ist. Dort ist ein Frauenanteil von 40 Prozent vorgeschrieben. Eine weitere Möglichkeit: Die Mitglieder stimmen über die Kandidaten ab.

Warum geschieht das dann nicht?

Müller: Die Parteien machen sich darüber schon Gedanken. Und ich glaube, dass Ministerpräsident Markus Söder auch intensiv darüber nachdenkt. Er hat immerhin fünf Kabinettsposten mit Frauen besetzt, das ist ein klares Signal für mehr Frauen.

In unserem Podcast "Bayern-Versteher" geht es um die Zukunft der CSU. Hier können Sie reinhören:

Sie haben also schon den Eindruck, dass sich etwas bewegt?

Müller: Ja, in den Köpfen bewegt sich momentan etwas, weil man erfolgreich sein will. Und erfolgreich kann man nur dann sein, wenn das Parlament ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Das ist es im Moment nicht. Es erschreckt mich, dass wir zwei Parteien im Bayerischen Landtag haben, deren Frauenanteil weit unter zehn Prozent liegt: die FDP und die AfD.

Haben die Frauen vielleicht einfach keine Lust auf Politik?

Müller: Das sehe ich nicht. Es liegt daran, dass die Parteien seit Jahrzehnten ihre Strukturen nicht verändert haben. Sie gehen nicht auf die Bedürfnisse von Frauen ein. Dazu gehört nämlich auch, dass man Veranstaltungen nicht gerade am Abend ansetzt. Oder zu Zeiten, an denen die Frau die Kinder abholen muss. Politik muss sich viel mehr an den Frauen orientieren. Das bedeutet zum Beispiel, dass es statt der Abendveranstaltung mal ein politisches Frühstück gibt oder Veranstaltungen mit organisierter Kinderbetreuung. Die herkömmlichen Parteiveranstaltungen funktionieren heute, in der digitalisierten Welt, nicht mehr so wie vor Jahren.

Liegt es auch an den Themen, die Frauen abschrecken?

Müller: Das auch. Deshalb müssen die Parteien viel mehr auf das eingehen, was Frauen heute für ihre Lebensqualität einfordern und was Frauen bewegt: mehr Frauen in Führungspositionen, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und verlässliche Ganztagsbetreuung in Schulen. Diese Themen beschäftigen heutzutage auch die Männer. Seit der Einführung des Familiengeldes gibt es ein echtes Umdenken. Immer mehr Männer nehmen Elternzeit und Elterngeld in Anspruch.

Was können die Frauen selber tun?

Müller: Sie sollten viel stärker Netzwerke bilden. So wie es Männer übrigens ganz selbstverständlich seit Jahrhunderten praktizieren. Der Frauenbund ist ein gutes Netzwerk, hier können Frauen erleben, wie gegenseitige Unterstützung wirkt und wie unterschiedliche Talente genutzt werden können.

Auch beim Gehalt gibt es nach wie vor enorme Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Warum gleicht sich das nicht selbstverständlich an?

Müller: Häufig sind Frauen schon bei Bewerbungen zu bescheiden. Sie bewerben sich unter ihrer Kompetenz und fordern nicht das Gehalt, das ihrer Ausbildung entspricht. Und das zieht sich durch ihr ganzes Berufsleben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Frauen nach wie vor vorrangig in sozialen Berufen tätig sind.

Die schlechter bezahlt sind.

Müller: Darum brauchen wir dringend eine Aufwertung der sozialen Berufe, vor allem eine bessere Bezahlung. Wenn die sozialen Berufe besser bezahlt werden, interessieren sich vielleicht auch Männer für diese Arbeit.

Bisher ist der Sozialbereich vor allem Frauensache.

Müller: Eigentlich ist es auch Männersache. Dieses Bewusstsein muss endlich geweckt werden. Wir müssen Buben beim Boys’ Day darauf vorbereiten, dass soziale Berufe erstrebenswert sind. Genauso müssen wir Mädchen beim Girls’ Day vermitteln, dass technische Berufe heute eine Selbstverständlichkeit sind für Frauen. Wir wollen weg von den traditionellen sogenannten typischen Frauen- und typischen Männerberufen. Das fordert auch ein Umdenken in der Gesellschaft.

Eins der fünf Schwerpunktthemen des Frauenbundes in diesem Jahr ist die Weihe. Warum?

Müller: Wir setzen uns ein für die Gleichstellung der Frauen und Männer in der katholischen Kirche. Frauen können zwar inzwischen Theologie studieren und Pastoralreferentin werden, aber sie bekommen keine Weihe. Schauen Sie einmal in die Klöster. Dort wird der Unterschied offensichtlich: Ein Abt hält selbstverständlich die heilige Messe, eine Äbtissin darf das nicht. Es wird allerhöchste Zeit für eine Reform.

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