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Zum Jahreswechsel will Gesundheitsminister Jens Spahn mit dem Impfen gegen Corona in Deutschland beginnen. Der RKI-Chef warnt, dass es an Weihnachten viele Tote geben könnte.
Am Tag vor dem harten Corona-Lockdown hat der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) davor gewarnt, dass in Deutschland während der Weihnachstage wahrscheinlich noch mehr Menschen als zuletzt an einer Corona-Infektion sterben werden. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich die Situation über Weihnachten zuspitzen wird“, sagte Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Der Grund dafür sei, dass schwer an dem Erreger Erkrankte teilweise Wochen lang mit dem Tod ringen und die Kliniken an der Belastungsgrenze arbeiten. „Die Lage ist so ernst wie sie es nie war in dieser Pandemie“, mahnte der RKI-Chef.
Bericht: Zulassung des Corona-Impfstoffs am 23. Dezember
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeichnete ein düsteres Bild der Lage, weshalb das Herunterfahren des öffentlichen Lebens ohne Alternative sei. „Die Infektionszahlen sind viel zu hoch“, sagte der CDU-Politiker bei dem gemeinsamen Auftritt mit dem RKI-Chef. Eine dritte Welle habe sich angekündigt. Erleichtert reagierte der Gesundheitsminister auf einen Bericht, wonach die europäischen Arzneimittel-Agentur einen Corona-Impfstoff am 23. Dezember zulassen wolle. „Das ist eine gute Nachricht für die gesamte Europäische Union.“ Er versprach, dass noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen begonnen werde.
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Eine Spritze bekommen sollen nach den Planungen der Bundesregierung zuerst die über 80-Jährigen und medizinisches Personal. Spahn verteidigte seinen Ansatz, dem Impfstoff keine Notfallzulassung zu erteilen. „Nichts ist wichtiger als Vertrauen in den Impfstoff.“ Spahn gab preis, dass er Heiligabend nur mit seinem Mann feiern werden.
RKI meldet am Dienstagmorgen knapp 14.500 Corona-Neuinfektionen
Am Dienstagmorgen hat das RKI knapp 14.500 Neuansteckungen und 500 Todesfälle binnen eines Tages gemeldet. Der Tod von 500 Patienten an oder unter Beteiligung des Virus ist der dritthöchste Wert seit der Ausbreitung des Erregers in Deutschland.
Die zur Beurteilung des Infektionsgeschehens wichtige entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – sank leicht. Sie beträgt nun 173,7, was für die Bekämpfung der Seuche viel zu hoch, weil die Gesundheitsämter bei diesen Werten überfordert sind. Die Bundesregierung will die 7-Tage-Inzidenz unter die Marke von 50 drücken, damit die Kontakte Angesteckter nachverfolgt und Infektionsketten durchbrochen werden können.
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